Dodle, Pate


Dodle, Pate -

Dodle
..... heißt im süddeutschen/ schwäbischen Raum (Ostallgäu und auch im angrenzenden Tirol) Pate/ Patin (Tauf-, sowie auch Firmpate). So ist „das“, bzw. „s` Dodle“ sowohl die weibliche, als auch die männliche Form; dagegen mit: „die (d`) Doda“ oder Koseform „Dodi“ ist eindeutig eine Frau als Patin gemeint. Mancherorts redet(e) man auch vom „Rock-Dodle“ und „Hosen-Dodle“ (das war eigentlich mehr früher, als Frauen und Männer noch eindeutig unterschiedliche Keidung trugen). Im Unterallgäu ist die Patin die „Goda“

War früher meistens immer nur eine Frau die Taufpatin oder bei einem Ehepaar auch beide Partner die Paten, so wird das heutzutage mehr frei gewählt, so daß durchaus auch ein Mann nicht nur der Taufpate von einem Buben, sondern auch der eines Mädchens ist.

Die Patin hatte sich früher auch verpflichtet (und tut es mitunter heutzutage noch), sollte ihr Patenkind die Mutter verlieren, sich seiner anzunehmen, wenigstens solange, bis der Vater wieder eine Frau und Mutter gefunden hatte. Sollte das Kind zum Vollwaisen werden, sah sie es als ihre Aufgabe, es wie ihr eigenes Kind großzuziehen!

Bei Firmpaten ist es in der Regel üblich, daß dies „Ehrenamt“ bei einem Mädchen eine Frau und bei einem Buben ein Mann übernimmt. Die Firmung ist eigentlich auch kein „Familienfest“. Dieser Tag nach der kirchlichen Feier gehört dem Firmling und seinem Paten/ Patin. Denn es soll symbolisch gesehen auch eine gewisse „Loslösung“ von den Eltern sein, ein erster Schritt in die Selbständigkeit. Die Beiden gehen in ein Lokal zum Mittagessen und am Nachmittag wird ein Ausflug mit einer Einkehr zum Kaffeetrinken gemacht. Oftmals ist es auch so, daß sich einige Paten absprechen und ein gemeinsames Ziel ansteuern, so ist es für diese in „fröhlicher Runde“ unterhältlicher, und die Kinder können, nachdem sie satt sind, gemeinsam spielen. Früher haben sich gerne lediggebliebene Frauen darum bemüht, einem Mädchen die Firmpatin sein zu dürfen, um auch zeitweise ein „Kind“ zu haben, mit dem sie teils ihre gemeinsame Freizeit verbringen konnten.

Das Patengeschenk zur Firmung ist nach altem Brauch eine Armbanduhr, für Buben war es früher oftmals auch eine Taschenuhr an einer Kette. Die Uhr ist auch ein Symbol, was dem jungen Menschen zeigen soll: „Nun wirst du langsam erwachsen und sollst lernen, Verantwortung zu üben und zu übernehmen, zeitliche Termine und Versprechen einzuhalten!“

Zu besonderen Festen, vor allem zur Hochzeit ist es natürlich die ehrenvolle Pflicht, auch seine Paten einzuladen!

Mit freundlicher Unterstützung von Annemarie Böck
vom Schwangauer Land am Alpenrand
Titel: Dodle
Autor: Annemarie Böck
Copyright: Annemarie Böck
gepostet von Annemarie Böck am:
Date: 17.09.2008 16:51
E-Mail: ferienwohnung@boeck-horn.de
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