Johannisbeeren


Johannisbeeren, lat. Ribes rubrum, franz. groseilles, engl. currants. Die Früchte des Johannisbeerstrauchs , der in nördlichen Europa in lockeren Boden an vielen Orten wild wächst, dann aber nur sehr kleine, und nicht sehr schmackhafte Beeren trägt, während er, in verschiedenen veredelten Arten angepflanzt, zu den dankbarsten Obststräuchern gehört.

Bei sonnigem Stand werden die Johannisbeeren Ende Juni bis Anfang Juli reif und hängen traubenförmig zu 15-16- Stück an grünen Stielen beisammen; die roten sind die Normal- oder Stamm-Art, außerdem hat man noch weiße und fleischfarbige, auch weiß und rot gestreifte und als neuere Abarten die holländischen hellroten, dunkelroten und gelben, die sehr großen Kirsch-Johannisbeeren, sowie verschiedene englische hochrote und gestreifte Sorten.

Eine besondere Art bilden außerdem die im Geschmack von den übrigen völlig verschiedenen schwarzen Johannisbeeren (franz. cassis, engl. black currant), auch Ahlbeeren, Wanzen- Gicht- oder Bocksbeeren genannt, mit größeren Blättern, welche gleich den Beeren und dem Holz einen wanzenartigen Geruch haben; die Beeren reifen im August, sehen tiefschwarz aus und schmecken etwas ähnlich wie Wacholderbeeren; man macht sie ein, verwendet sie aber noch öfter zur Herstellung von Liqueur und Sirup, welch letzterer in der Medizin mherfach verwendet wird, auch die Blätter sind officnell.

Die roten und hellen Sorten sind sowohl frisch sehr reif genossen, als auch zu Gelee, Kompott, Marmelade, Saft u. dergl. eingekocht, sehr gesund und erfrischend und finden in der Konditorei, auch als Zusatz zu anderen Obstgelees reiche Verwertung.

Quelle:
Universal Lexikon der Kochkunst, Dritte verbesserte Auflage, 1. Band von 1886

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