Karfreitagsprozessionen
von Hubert Teplitzky


Dem Osterfest gingen früher an vielen Orten, bis gegen Ende des 18. Jh., die großen Karfreitagsprozessionen voraus. Daran beteiligten sich der Bürgermeister mit seinen Räten sowie die Bürgerwehr in festlicher Uniform und mit Gewehren.
Für die Originalgrösse auf das Bild klicken Von Schulkindern wurden eine Holzfigur des Gekreuzigten und alle Leidenswerkzeuge mitge-tragen. Unter Begleitung einer Musikkapelle wurden dem Anlass entsprechende Lieder gesungen. Dazwischen ertönte das Geräusch von Ratschen. Verschiedentlich beteiligten sich auch die „Geißler“. Das waren freiwillige Büßer, die sich bis aufs Blut geißelten und schwere Kreuze schleppten. Damit sie unerkannt blieben, trugen sie lange schwarze Leinenröcke, die nur Augen und den Mund freiließen.
Vom Volke wurde diese Prozession „Unserm Herrgott mit der Leich geh´n“ oder „Unserm Herrgott seine Leich“ genannt.
Abschließend gingen die Teilnehmer des Zuges ins Gotteshaus, wo mit einer feierlichen Andacht am Heiligen Grabe diese Feier endete.
Heute noch finden Karfreitagsprozessionen unter anderen in Lohr am Main, München, Berlin, Rom und Jerusalem statt. In Oberviechtach erinnert daran noch die Straßenbenennung „Karfreitaggasse“ (früher „Charfreitag“ geschrieben).

Quelle:
Mit freundlicher Unterstützung von
Autor: Hubert Teplitzky, ehem.Kreisheimatpfleger im Landkreis Schwandorf
Obermurach 60, 92526 Oberviechtach (Bayern)
Telefon: 09671-1480
E-Mail: hubert@teplitzky.de
Titel: Karfreitagsprozessionen
Foto: Hubert Teplitzky
eingesandt von: Hubert Teplitzky
Date: 26.10.2015 22:34


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