Kokosnuß, Cocosnuß
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Kokosnuß, Cocosnuß  —  franz. coco, engl.cocoa-nut, lat. Cocos nucifera

Die Frucht der Cocospalme.
Diese 18-24 Meter hohe Palme, deren eigentliche Heimat Ostindien ist, hat sich auch in Süd- und Westindien durch Anpflanzung heimisch gemacht und gedeiht in allen tropischen Gegenden. Sie gehört zu den nutzbringensten Bäumen jener Zonen, denn Holz und Rinde werden zum Bauen der Häuser verwendet, während man die Dächer mit den Blättern deckt, und letztere ebenso zu Matten, auch zu Papier verarbeitet.

Durch Abschneiden des eben empor schießenden Blüthentriebes und ansammeln des aus dem Schnitt ausfließendem Palmensaftes gewinnt man beim Eindampfen Zucker, oder durch Gären lassen den Palmwein.

Die Früchte haben die Größe eines Kindskopfes, werden auch bisweilen so groß wie der Kopf eines erwachsenen Menschen; die Form ist länglich, beim Stiel etwas eingedrückt. Die Schale ist mit einer anfangs gelben, dann braun werdenden Oberhaut bedeckt, unter welcher ein dichter Bast liegt, welcher vor dem völligen Reifen der Nuß durch Einweichen in Wasser und Klopfen mit einer Holzkeule zu einer Art Hanf gemacht und zu sehr feinen Bindfaden, Seilen, Tauwerk, Matten, auch zu Kleidungsstücken verarbeitet wird.

Die eigentliche Nußschale, welche zuerst weiß aussieht, wird später zu einem festen, braunen, eine schöne Politur annehmenden Holz, das sich trefflich zu allerhand Drechselarbeiten, Trinkgeschirren, Knöpfen, Dosen, Messergriffen, etc. benützen läßt. Halbreif ist die Nuß mit einem süßen, angenehm schmeckenden Wasser angefüllt, welches zur Löschung des Durstes roh getrunken wird; aber auch zur Bereitung einer Art Arak dient; allmählich verdichtet sich dieses Wasser zur Cocosmilch, welche erfrischend säuerlich süß schmeckt und den Durst vorzüglich stillen soll.

Der weiße feste Kern ähnelt im Geschmack den Mandeln und wird teils roh genossen, teils zu verschiedenen Speisen und Confituren verwendet, auch bereitet man ihn mit Salz, Essig und Öl wie Salat zu. Er ist indessen von ganz besonderen Nutzen wegen seines bedeutenden Fettgehalts, da man durch Zerkleinern der Kerne und Auskochen in Wasser das sich dann auf der Oberfläche sammelnde Cocosnußöl gewinnt, welches vorzüglich zur Erzeugung von Seifen gebraucht wird.

Quelle: aus einem Küchenlexikon von 1886


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