Magazin -
Magazin nennt man im Allgemeinen einen Aufbewahrungsort, der sorgfältiger gebaut, mehr Sicherheit und bessere Erhaltung der Gegenstände gewährt als Schuppen und andere Gebäude.
Vorzüglich wichtig sind die Pulvermagazine, welche Luftmagazine heißen, wenn sie über der Erde liegen, wo sie dann weit entfernt von bewohnten Gebäuden, und insofern mehre an einem Orte erforderlich sind, hinlänglich entfernt voneinander angelegt werden.
Sie sind meist von Fachwerk erbaut und mit einem Wall umgeben, der bis zur unteren Kante des Daches reicht, haben keine Glasfenster, sondern nur Drahtgitter und hölzerne Laden an der äußeren Wandseite.
Die Türe, gegen Osten gerichtet, führt in eine kleine Vorhalle; die innere Türe hat ein kupfernes Schloß und bewegt sich auf kupfernen Angeln.
Die Luftmagazine werden nur zur Aufbewahrung des Pulvers im Frieden gebraucht und daher auch zuweilen Friedensmagazine genannt.
Das zur Verdeidigung einer Festung erforderliche Pulver wird im Kriege in bombenfesten Magazinen niedergelegt, die teils unter dem Wall befindlich sind, seltener in besonderen Gebäuden bestehen, und für die man besonders solche Orte wählt, die nicht leicht vom feindlichen Feuer getroffen werden können.
In einem Pulvermagazin sollen sich mehr als höchstens 500 Zentner befinden.
Die Pulvertonnen liegen im unteren Raume auf dazu eingerichteten Unterlagen zwischen festen Ständern; Kartuschen (ohne Kugeln), Zündungen und andere leichte Gegenstände werden auf dem Boden aufbewahrt.
Alle Maßregeln zur möglichsten Verhürung der Gefahr müssen getroffen und deshalb auch die Gebäude mit Blitzableitern versehen werden.
Die Magazine für Feldlaboratorien werden entweder in einzeln liegenden Gebäuden von guter Beschaffenheit eingerichtet, oder man erbaut Schuppen dazu.
Die Engländer legen die Pulvertonnen auf einen einfachen Unterbau von starkem Holz und bedecken das Ganze mit geteertem Segeltuch.
Nächst den Pulvermagazinen sind noch die Fourage- und Proviantmagazine zu erwähnen, deren Einrichtung nur auf sicherem Verschluß und trockener, übersichtlicher Unterbringung der Gegenstände beruht.
Noch bis 1806 umfaßte die Anlage eine Sicherung der Magazine einen wesentlichen Teil des Operationsplans; oft entschied die Wegnahme und Vernichtung derselben den Ausgang des Feldzugs.
Bei der seitdem eingetretenen weit schnelleren Bewegung der Truppen, welche nicht ohne das Requisitionssystem besteht, ist die Anlegung der Magazine sehr vermindert und nur auf einzelne Verhältnisse beschränkt worden, wo größere Truppenmassen längere Zeit in einer Gegend verweilen.
Die Magazine für die Waffen u.s.w. nennt man Zeughäuser.
Getreide- und Mehlmagazine werden bei zu befürchtender Teuerung oder bei anderen Unglücksfällen angelegt.
Quelle: Real Encyklopädie aus dem Jahre 1846
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