Mais - latein. Zea
Mais, Welschkorn, Türkischer Weizen oder Kukuruz, ist eine Getreideart, die ursprünglich aus Amerika stammt, jedoch auch in Italien, Frankreich, Ungarn, Kroatien und in dem südlichen Deutschland im Großen angebaut wird.
Schon Plinius gedenkt des Mais. In Italien wurde er 1590 bekannt und seit 1610 ein Handelsartikel.
Man hat eine Menge Spielarten.
Für Deutschland sind zum Anbau am geeignetstem der kleine weiße und der kleine gelbe Mais, da sie selbst bei ungünstigster Witterung zur Reife kommen.
Der Mais gewährt in allen seinen Teilen großen Nutzen.
Die Körner geben eine schmackhafte Grütze und ein vortreffliches Mehl zu allerhand Backwerk, in Italien namentlich zu Maccaroni und Polenta; zu Brot aber ist das Maismehl seiner eigentümlichen Süßigkeit halber nicht geeignet.
Auch bereitet man daraus Bier und Essig.
Übrigens sind die reifen Körner und unreifen milchigen Kolben geröstet, gebraten und warm gegessen sehr schmackhaft.
Die Pflanzen enthalten zur Blütezeit eine große Menge süßen, zur Syrup- und Zuckerbereitrung tauglichen Saftes, wozu sie auch mit dem günstigsten Erfolg benutzt werden.
Allen Haustieren gewähren die Körner ein angenehmes gedeihliches Futter, was auch von der Maispflanze als Grünfutter und von den getrockneten Blättern gilt.
Die Maisstengel lassen sich zum Dachdecken und als Brennmaterial verwenden und die Stengel werden zum Korbflechten benutzt.
Die Fasern der Stengel, sowie die Blätter geben ein haltbares Gespinnst, und die innersten Blätter, welche die Kolben umgeben, sind elastisch und lassen sich zum Auspolstern von Sesseln, Sätteln und zuzr Anfertigung guter, dauerhafter Matratzen verwenden, welche letztere in Paris und Strasburg zu einträglichen Handelsartikeln gehören.
Zum Ausbringen der Körner aus den Kolben bedient man sich gegenwärtig der Maiskörnungsmaschinen, unter denen die amerikanische und die Seidl`sche Maisdreschmaschine die vorzüglichsten sind.
Quelle: Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände von 1846
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