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Mariä Heimsuchung am 2. Juli
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Das Fest Mariä Heimsuchung - Festtag ist der 2. Juli

Die heilige katholische Kirche hat von jeher auf die Fürbitte der mächtigen Jungfrau und gebenedeiten Gottesmutter das größte Vertrauen gesetzt und in schweren Nöten und großen Drangsalen zu ihr ihre Zuflucht genommen. Auf solche Weise entstanden nach und nach verschiedene Feste und neue Andachten zu Ehren der gütigsten Himmelskönigin, welche deshalb eingeführt wurden, um durch Maria das Erbarmen Gottes über die bedrängten herab zurufen.

Im Jahre 1378 befand sich die katholische Kirche in großer Bedrängnis; durch die unglückselige Wahl von mehreren Päpsten, die Zugleich regierten und von denen jeder rechtmäßiger Papst sein wollte, entstand eine traurige Glaubensspaltung. Da nahm Papst Urban VI., dessen Wahl die allein gültige war, zur heiligen Gottesmutter seine Zuflucht und setzte das Fest Mariä Heimsuchung ein, damit der Herr seine bedrängte Kirche ebenfalls heim suche und ebenso herrliche Wirkungen durch seine allmächtige Hand in ihr hervorbringe, wie durch den Besuch der heiligen Jungfrau bei ihrer Base (Kusine) Elisabeth verursacht worden sind. Es wurde aber dieses fest nicht gleich in allen Bistümern der Kirche gefeiert; erst als neue Drangsale besonders durch die Türkenkriege herein brachen, verordnete die Kirchenversammlung zu Basel im Jahre 1441, daß dieses fest in allen Kirchen begangen werde, damit die Mutter der Gnade, wenn sie von frommen Gemütern wahrhaft verehrt wird, ihren gebenedeiten Sohn durch ihre Fürbitte versöhne und so der Friede wiederum über die Gläubigen sich ergieße.

Friede und Versöhnung bedürfen wir immer und Einigkeit im Glauben und in der Liebe tut noch immer Not, ja in unsern Tagen mehr als je. Würden wir alle die barmherzige Liebe der heiligen Jungfrau nachahmen und sie recht vertrauensvoll anflehen, daß auch sie uns heimsuchen möchte mit ihren göttlichen Sohne, wie bald würden alle Spaltungen aufhören und das Band des Friedens alle Herzen umschlingen. Hierzu aber fordert uns eben das heutige Fest auf und die Geschichte der Heimsuchung Mariä bestätigt die Wahrheit des Gesagten. - Vernimm, lieber Leser diese Geschichte, wie sie uns das heilige Evangelium erzähl.

Als der Erzengel Gabriel der seligsten Jungfrau verkündete, daß sie Mutter des Sohnes Gottes werden sollte, machte er sie auch aufmerksam, daß ihre Base (Kusine) Elisabeth ebenfalls in ihrem hohen Alter einen Sohn empfangen habe und schon sechs Monate denselben unter dem Herzen trage. Kaum hatte Maria diese doppelte frohe Botschaft gehört, als sie sich auch, angetrieben vom heiligen Geiste, auf dem Weg machte, um ihre fromme Base zu besuchen, ihr Glück zu wünschen, mir ihr Gottes Macht und Güte zu preisen, ihr ihre Dienste anzubieten und durch ihren Eintritt in das Haus Heil und Segen zu spenden.

Nazareth, wo Maria wohnte, war von der Stadt Hebron im Gebirge, wo Elisabeth sich befand, bei vierundzwanzig Stunden entfernt. Weder der weite, beschwerliche Weg, noch ihre Schwachheit hielt sie ab von der Reise. Bezeichnend sagt das Evangelium:

„Maria machte sich auf und ging eilends auf das Gebirg in die Stadt Juda.”
Was drängt sie so zur Eile? Das Verlangen, einer heiligen Familie nützlich zu sein und über sie die Gnade auszubreiten, welche sie bei sich trug. Welch schönes Beispiel gibt dir, christliche Seele, Maria, deine liebe Mutter! Sie läßt sich nicht aufhalten, sie eilt fort schnellen Schrittes, denn es gilt, ein Werk der Liebe zu verrichten. Deswegen sagt der Evangelist beim Beginne ihrer Reise:
„Maria eilt,”bei ihrer Rückkehr aber heißt es bloß: „Maria blieb bei Elisabeth ungefähr drei Monate und kehrte dann zurück in ihr Haus.”

Wie schnell ist also Maria bereit zu helfen? O daß auch du immer gerne und schnell bereit wärest, deinem Nebenmenschen bei zuspringen! Tust du es, so wird auch Maria nicht zögern, dir von ihren Gnaden mitzuteilen.
— Sie hat das Verlangen, allen Hilfsbedürftigen bei zuspringen, als sie einging in den Himmel, nicht zurückgelassen, es ist vielmehr nur noch größer geworden. Sie erkennt unsere Nöthen jetzt noch besser und hat ein noch zärtlicheres Mitleid mit unsern Leiden. Wiemuß dich das trösten, eine solche liebevolle Mutter im Himmel zu haben!

Als Maria sich dem Hause der Elisabeth näherte, da trat ihr diese schon entgegen. Maria grüßte sie, und siehe da, vor Freude hüpfte das Kind im Mutterleibe der Elisabeth auf und diese, erfüllt vom heiligen Geiste, rief aus:

„Gebenedeit bist du unter den Weibern und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes. Und woher geschieht mir dies, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt. O selig bist du, daß du geglaubt hast, denn was die vom Herrn gesagt worden ist, wird in Erfüllung gehen.”

Die heilige Elisabeth wußte also schon im Lichte des heiligen Geistes das Geheimnis der Menschwerdung; die demütige Jungfrau wollte es nicht sagen; ihr machte es die größte Freude, als sie aus dem Munde Elisabeths vernahm, daß der noch unmündige kleine Johannes die Nähe des Heilandes fühlte und durch ihn die Heiligung empfangen habe.

Betrachte hier, christliche Seele, die reichen Gnaden, deren Ausspenderin Maria ist. Kaum betritt sie das Haus, so kommt mit ihr himmlische Freude. Elisabeth wird mit dem heiligen Geiste erfüllt, ihr Kind wird im Mutterleibe geheiligt. Bitte heute die seligste Jungfrau, daß sie deine Seele auch heim suche, das heißt, daß sie für dich bitte, daß der heilige Geist sie mit seinem Lichte erleuchte, und der göttliche Heiland sie mit seinem Blute reinige und heilige. Bitte sie aber besonders, daß sie dich in der Todesstunde heim suche, denn da bedarfst du ihren Beistand am notwendigsten. Sei versichert, daß Maria dein vertrauensvolles Rufen hört; sie zögert nicht, denn mehr als du selbst verlangt sie dein Heil!

In stiller Freude versunken über das, was sie aus dem Munde Elisabeths hört, schweigt Maria; endlich kann sie die Gefühle ihres Herzens nicht länger merh zurückhalten. Sie will als Magd des Herrn kein Lob, keine Ehre, alle Ehre gibt sie Gott, ihrem Herrn; daher stimmt sie laut den herrlichen Lobgesang an:

Magnifikat”: „Meine Seele preiset den Herrn und mein Geist frohlocket in Gott, meinem Heile; denn er hat nieder gesehen auf die Demut seiner Magd.

Welch schönes Beispiel gibt dir hier die seligste Jungfrau; in tiefster Demut weist sie alle Lobsprücje von sich ab und freut sich, eine Gelegenheit zu haben, Gott verherrlichen zu können. Ein ewiges Denkmal ihrer Demut und ihrer dankbaren, glühenden Liebe zu Gott wird das Magnifikat sein, das deshalb auch täghlich in der Vesper gesungen wird. Die tiefe Demut aber, welche Maria in diesem Lobgesang zeigt, ist zugleich ihr höchstes Lob. Die hat dadurch Gott verherrlicht und Gott verherrlicht sie dadurch; denn was im Jubelgesang sie voraussagt, das geschieht alle Tage und wird geschehen bis zum Ende der Welt-

„Sieh, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter,”
sang sie, und in der Tat unter allen Völkern der Erde, in allen Sprachen der Welt ertönt das Lob der Himmelskönigin. So erhebt Gott die Demütigen! O daß doch auch du, christliche Seele, die himmlische Tugend der Demut wie Maria liebtest, und ablegst allen Stolz, allen Ehrgeiz, alle Selbstsucht, wodurch der liebe Gott so schwer beleidigt wird!

Aber Maria ließ es nicht bloß bei den Worten bewenden, sie wollte wirklich eine demütige Magd sein; deshalb blieb sie drei Monate bei Elisabeth, ihrer Base, und diente ihr. Wer wird wohl beschreiben können den Segen, welchen Maria im Hause des frommen Zacharias und der gottseligen Elisabeth verbreitet hat. Wo Maria ist, da wohnt der Friede, da der Trost, da die heilige Freude, da ist - Jesus, die Fülle aller Gnaden!

So unterlasse denn nicht, christliche Seele, zu bitten, daß Maria dich heim suche; merke dir aber, daß sie nur bei den kleinen und Demütigen gerne weilt, nämlich bei denen, welche sich nichts einbilden, sich nicht über andere erheben, andere nicht verachten, nicht nach hohen Dingen streben und die keine andere Freude haben, als wenn Gott erkannt, geliebt und verherrlicht wird. Deshalb läßt sie sich auch so gerne zu den armen Sündern herab, wenn sie ihre Sündhaftigkeit erkenne, sich deshalb vor Gott erniedrigen und nach Versöhnung mit Gott herzlich verlangen. — Willst du also, christliche Seele, von Maria besucht werden, so stehe im Gefühle deiner Armut mit den Worten des heiligen Alphonsus zu ihr:

„O meine Königin, wie sehr beeiltest du dich nicht, um die Familie der heiligen Elisabeth aufzusuchen und durch deinen Besuch zu heiligen; o besuche auch bald die arme Wohnung meiner Seele. Beeile dich, o Maria, denn du weißt es ja besser als ich, wie arm ich bin, wie viele Übel mich bedrohen und mich zum ewigen Tode führen. Besuche mich häufig während meines Lebens, aber besuche mich hauptsächlich in der Stunde meines Todes, denn alsdann wird mir dein Beistand noch weit notwendiger sein. Weil ich es nicht verdiene, daß du mich hier auf Erden durch deine sichtbare Gegenwart erfreuest, wie du dies bei so vielen deiner Verehrer getan hast, so bon ich damit zufrieden, wenn ich nur in deinem reiche, im Himmel dich sehen kann, wo ich dich zu lieben und dir zu danken hoffe für alles Gute, das du mit getan. Für den Augenblick bin ich zufrieden, wenn du mich nur mit deiner Barmherzigkeit heimsuchest, jetzt genügt es mir, wenn du nur füre mich betest. Bitte also für mich, o Maria, und empfiehl mich deinem Sohne. Amen. ”

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)

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