Martinsabend -
Als Martinsabend bezeichnet man den nach Sonnenuntergang beginnenden Abend vor dem
Martinstag.
Das heißt also, es wird der 10. November, der Vorabend vor dem Martinstag, damit bezeichnet.
Ein Festtag beginnt liturgisch gesehen also immer mit dem Sonnenuntergang des Vortages.
Traditionell wird am Martinsabend auch an die Mantelteilung erinnert und Martinslieder gesungen.
Der Martinsabend war auch das „Heischerecht" für Kinder und so zogen am Martinsabend
in Dörfern und Städten Kindergruppen singend von Haus zu Haus und bekamen das sogennante Martinsgebäck und Äpfeln geschenkt.
Als Martinsgebäck gab es Martinshörnchen, Martinskuechlein, Martinsbrezeln oder
Martinikipferl.
Diese Martinikipferl wurden an Martini in einer besonderen Form gebacken.
Und zwar derart, daß immer zwei Kipferl, sozusagen Rücken an Rücken,
miteinander verbunden waren, welche die bittenden Kindern in zwei Teile gebrochen
bekamen, um so mit den in zwei Teilen gebrochenen Martinikipferl die Mantelteilung zu symbolisieren.
Heute werden Martinsumzüge durch Sammeln von Geldern seitens der
Schulen und Vereine oder auch der Kirchengemeinde organisiert und finanziert.
Oft ist in vielen Gemeinden auch eine Musikkapelle und ein als Sankt Martin
verkleideter Reiter fester Bestandteil des Umzuges. Die Laternen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Den Ausklang des Abends bildet das Martinsmahl, zu dem
man sich zu Hause, in Gaststätten, Pfarrgemeinden oder in Gemeindesälen trifft.
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