Mohrrübe - franz. carotte; engl. carrot; latein. Daucus carota; und weitere Namen sind Möhre, gelbe Rübe, gelbe Wurzel, Karotte, Carotte
Eine fast überall in den gebirgigen Gegenden von Deutschland wildwachsende Rübenart, zu Familie der Doldengewächse gehörend, die jedoch durch die Kultur sehr veredelt und verbessert worden ist, so daß die in der Wildniß kleine, dünne, unschmackhafte Wurzel im veredelten Zustand groß, fleischig, süß, und wohlschmeckend ist.
Man unterscheidet zwei Hauptarten: die eigentliche Möhre, welche ofte eine beträchtliche Länge erreicht, oben dick ist und unten in eine dünne Spitze zuläuft, und die dogenannte Carotte, welche kurz und unten abgestumpft, auch von zartem Fleisch ist;
Hier gehen wir nun ausführlicher auf die gewöhnliche eigentliche Möhre ein.
Man baut sie in Gärten und auf Feldern und sie verlangt einen sehr kräftigen, lockeren, tiefgepflügten oder gegrabenen sandigen Lehmboden.
Der Samen, welcher zuvor durch Begießen mit Milch angekeimt wird, muß zeitig im Frühjahr breitwürfig oder in Reihen dünn und locker gesät werden, worauf man den Acker überwalzt und die Saat später mehrmals jätet und behackt;
die Ernte findet Ende September oder Anfang Oktober statt und die herausgenommenen Möhren werden, nachdem man das Kraut abgeschnitten hat, in Kellern *) oder Erdgruben aufbewahrt.
Bei der Gartenkultur sind beinahe dieselben Vorschschriften zu beachten, doch sät man dann schon im februar und März, um frühe Sorten zu ziehen, besät überhaupt häufig, alle vier Wochen ein frisches Beet bis in den Sommer hinein, um stets junge, zarte Möhren haben zu können; auch sät man sie zuerst in Treibbeete (Mistbeete) und setzt die Pflänzchen später ins freie Land, um zeitig ziemlich große Möhren zu erhalten.
Es gibt besonders für den Anbau im Garten, eine Menge vorzüglicher Arten, von denen einige auch für den Feldbau geeignet sind.
Wir nennen z.B. die bis 4 Kilogramm schwer werdende weiße, grünköpfige Riesenmöhre, die große, gelbe flandrische Möhre, die rote, sehr lange Altringham Möhre, welche zuweilen 3-6 Kilogramm schwer wird; die große, gelbe Saalfelder Möhre; die frühe, blassrote Braunschweiger, die blassgelbe badische, die dunkelrote Erfurter, die weiße, durchsichtzige Möhre von sehr süßem Geaschmack, die blutrote holländische, die blassgelbe Leydener, und die weiße belgische Möhre.
Die Möhren gehören zu den leicht verdaulichen Gemüsenm welche sich auch dür die Krankenküche eignen.
Wegen ihres großen Zuckergehaltes sind sie auch nahrhaft und geben eine treffliche Beilage zu Fleisch.
Die gröberen Sorten werden oft als Viehfutter benutzt und zwar nicht blos für das Rindvieh. sondern auch für Schweine und Gänse.
Auch das Möhrenkraut gibt ein gesundes Futter.
Aus den Möhren wird auch Möhrensaft oder Möhrensirup hergestellt der sehr gesund ist.
Kellern *) wenn hier von einem Keller die Rede ist, so ist damit kein temperierter Großstadtkeller gemeint, sondern so wie sie früher in ländlichen Gegenden üblich waren, einfache dunkle Erdkeller.
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