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Narrenfest
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Narrenfest -

Narrenfest nannte man das Fest, welches seit dem 5. Jahrh. in mehren christlichen Ländern Europas von Geistlichen und Laien regelmäßig mit den größten Narrheiten gefeiert wurde und eine der merkwürdigsten Erscheinungen in der Bildungsgeschichte bleibt. Zu den Festen der Heiden, welche die christliche Religion nicht sobald verdrängen konnte, gehörten die Saturnalien (Calendae Januarii), die in der momentanen Mischung und Umkehrung aller Stände und der ausgelassensten Fröhlichkeit selbst unsere freiesten Carnevals übertrafen. Aus diesen Saturnalien, zu deren völliger Ausrottung alles bis ins 9. Jahrhundert erlassenen kirchlichen Verbote nicht hinreichten, gingen ohne Zweifel die Narrenfeste (festa stultorum) der Christen hervor, deren erste Spur sich in einer Schrift des Joh Beleth gegen Ende des 12. Jahrh. findet. Sie wurden wie die Saturnalien im Dezember gefeiert.

Die Hauptfeierlichkeiten fielen auf den Tag der unschuldigen Kindlein oder auf den Neujahrstag; im Ganzen aber dauerte das Narrenfest von Weihnachten bis auf den letzten Sonntag nach Epiphanias. Anfangs machten dabei Chorknaben und junge Sacristanen die Hauptpersonen, sehr bald nahmen aber auch die unteren Kirchendiener und die Laien Teil daran, während Bischof und Geistliche die Zuschauer abgaben. Man wählte bei diesem Feste, das nun auch das Fest der Unterdiakonen, die Decemberfreiheit oder das Fest der Calenda genannt wurde, einen Narrenbischof, der unter vielen lächerlichen Feierlichkeiten in der Hauptkirche eingesegnet wurde. Er nahm sodann den gewöhnlichen Sitz des Bischofs ein, hielt das Hochamt und gab unter lächerlichen Grimassen dem Volke den Segen. Gleichzeitig verübten die in Maskenkleidung gehüllten Narren in der Kirche allerlei Torheiten und Possenstreiche; man sang die schmutzigsten Lieder, führte die üppigsten Tänze auf und nahm die unanständigsten Stellungen an.

Noch von mehreren Orten haben wir die Ritualien, nach welchen das Narrenfest begangen wurde. Der Hauptsitz dieser Feste war Frankreich, wo sie auch entstanden sein sollen. Von Deutschland wissen wir nur, daß es in den Städten am Rhein gefeiert wurde.

Übrigens wurden die Narrenfeste von Päpsten, Bischöfen, franz. und span. Concilien wiederholt verdammt und verboten und zwar schon in der Zeit, aus welcher wir die erste Spur des Narrenfestes haben, nämlich im Jahr 1198 durch den päpstlichen Legaten Kardinal Petrus in einem Schreiben an den Bischof Odo von Paris; auch die Sorbonne verbot sie noch 1544.

Quelle: Real Encyklopädie für die gebildeten Stände von 1846

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