Nomaden - (griech.)
Nomaden (griech.), d.i. Hirtenvölker, werden die jenigen Völkerschaften genannt, welche hauptsächlich mit der Viehzucht beschäftigt, noch keine festen Wohnsitze haben, sondern der Ernährung ihrer Herden wegen von einem Orte zum anderen ziehen.
Die Nomaden stehen auf der Stufenleiter der menschlichen Gesittigung höher als die Jäger- und Fischervölker, aber niedriger als die Ackerbau- und Gewerbetreibenden und gehören noch wesentlich der Stufe des Barbarentums an.
Die meisten Nomadenvölker haben eine große Neigung zum Raub.
Sehr leicht ist ihnen der Übergang zum Kriegerleben, daher von der ältesten Zeit an die folgenreichsten Eroberungen von den selben ausgeführt wurden.
Wir erinnern nur an die Hyksos in Ägypten und an die Eroberungen der Hunnen, Ungarn, Araber und Tartaren.
In Europa findet man nur noch in den Steppen am schwarzen Meer und im hohen anbaufähigen Norden schwache Nomadenstämme, dort tatarisch-türkischen, hier finnischen Stammes.
Dafür sind Asien und Afrika ihrer Natur nach die eigentliche Heimat des Nomadenlebens.
Fast alle finnischen, mongol. und türk. Stämme, sowie die aus ihnen gemischten, in den Steppen und Wüsten Nord-, Mittel- und Vorderasiens sind Nomaden; ebenso die Kurden und die arab. Beduinen in Vorderasien und Nordafrika, sowie die meisten Völker Südafrikas, die Kassern, Bitschuanen, Koronas, Hottentotten usw.
In Südamerika sind die Gauchos und in mancher Hinsicht auch einige Indianerstämme als Nomaden anzusehen.
Quelle: Real Encyklopädie für die gebildeten Stände von 1846
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