Pflaume, Pflaumen

Pflaume, Pflaumen - franz. prine. engl. plum

Die Frucht des aus Asien stammenden und seit den ältesten Zeiten auch in Europa heimisch gewordenen Pflaumenbaumes, lat. Prunus von dem man zwei besondere Arten unterscheidet, die gemeine oder Hauspflaume (Hauszwetschge), lat. Prunus domestica, Stammpflanze für die länglichen Pflaumen oder Zetschgen und die sogenannte Haferpflaume oder Krieche, Prunus institita, von der die runden Pflaumensorten abstammen, die auch meist auf Stämmchen dieses Baumes gepropft werden. Der Pflaumenbaum liebt ein gemäßigtes Klima, gedeiht aber auch noch in höheren Norden besser als die übrigen Obstbäume, begnügt sich mit magerem Erdreich, trägt jedoch am schönsten, in lockeren, fruchtbarem Boden, mag etwas Düngung, kann aber nassen Boden durchaus nicht vertragen. Er wird 3 bis 6 Meter hoch, hat glatte Äste und länglich ovale, spitzzulaufende stumpf gesägte Blätter; die Blüten kommen im April oder Anfang Mai zugleich mit den Blättern hervor; sie haben einen fünfklappigen, glockenartigen Kelch und fünf länglich runde grünlichweiße Blumenblätter.

Man teilt sämtliche Pflaumen in sieben verschiedene Hauptarten, welche in Gestalt und Farbe sehr von einander verschieden sind und unter sich wieder in eine große menge Abarten zerfallen;

  1. wir haben zuerst die länglichen Pflaumen oder Zwetschen, von denen es balue, rötliche, grüne und gelbe gibt, unter denen sich noch die großen ovalen Kaiser- und Königs Pflaumen und Mrunken oder Eierpflaumen auszeichnen;
  2. die zweite Hauptart sind die Damascenerpflaumen, von länglichrunder Gestalt, violett, schwarz, gelb, blau oder dunkelrot gefärbt;
  3. mehr herzförmig gestaltet sind die vortrefflichen blauen, roten und weißen Diaprees;
  4. rund und mittelgroß die köstlich saftigen und süßen weißgrünen Reneclauden, unter denen es jedoch auch eine schwarze Sorte gibt;
  5. dann folgen die ziemlich kleinen runden oder etwas länglichrunden, sehr saftigen Mirabellen, unter denen es gelbe, schwarze, rote und grüne gibt;
  6. die sechste Art nennt man Perdrigons oder Rebhühnereier; sie sind rund, haben festes, sehr süßes Fleisch und sind bald blau, bald rot, bald schwarz, oder gelb; man zieht sie größtenteils in Frankreich.
  7. Zuletzt erwähnen wir noch die Aprikosenpflaumen oder Apricotes, welche in Gestalt der reneclaude ähnlich sind und von außen entweder gelblich oder grünweißlioch, auf der Sonnenseite häufig rot angehaut aussehen, während das Fleisch gelb, sehr zart, saftig und süß ist.

Geschälte entkernete dann getrocknete Pflaumen nennt man Brünellen auch erzeugt man aus Pflaumen einen vorzüglich schönen Branntwein (Sliwowotz), sowie einen geahltvollen Wein.

Quelle:
Universal Lexikon der Kochkunst, Dritte verbesserte Auflage, 2. Band von 1886


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