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Schemenlaufen
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Schemenlaufen -

Das Schemenlaufen in Imst

Die Bezeichnung Schemen als Überbegriff für die Hauptfiguren der Imster Fastnacht Roller und Scheller geht auf ahd. scimo oder scemo, mhd. scheme zurück und bedeutet soviel wie Schattenbild oder Seelenwesen. Der heute noch in dem Adjektiv schemenhaft gebräuchliche Ausdruck begegnet in Tirol erstmals in einer Klosterhandschrift aus dem 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit wilden Tieren in der Bedeutung "Gespenst" oder "Dämon". In Verbindung mit einem Fastnachtstreiben liegt die früheste Erwähnung immerhin bereits aus dem Jahr 1569 vor. In einem Wipptaler Verfachbuch lesen wir von einem fastnachtlichen Tanzfest in Pfons (bei Matrei), bei dem ein Tänzer in "vasnachstkleidung oder schemenweiß" aufgetreten sei.

Das Imster Schemenlaufen ist 1683 durch den Barockprediger Abraham a Santa Clara erstmals bezeugt. Scheme galt vom 17. bis 19. Jahrhundert in weiten Teilen Tirols, zumindest im gesamten Oberland als Bezeichnung für Fastnachtsgestalten, Schemenlaufen als Terminus für die entsprechenden Bräuche. Ein Inzinger Gastwirtsinventar von 1728 verzeichnet "3 Fasnacht- oder sogen. Schembenclaider mit denen Kappen, Puschen, Larven und sechs großen Schellen, Riemben und weiteres Zuegebür", eine Beschreibung, die im wesentlichen auch auf die heutigen Imster Scheller zutrifft. Während aber in vielen Tiroler Gemeinden in Folge obrigkeitlicher Verbote und Strafen, teilweise auch Verlöbnissen nach Bränden oder Seuchen das Fastnachtstreiben bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zum Erliegen kam, hielten die Imster mit besonderer Hartnäckigkeit an ihrem Fastnachtsbrauch fest. Im 19. Jahrhundert trugen auch einige Künstler, die im Sinne der Romantik das Brauchtum fördern wollten, zur Erhaltung des Brauchs bei.


Karl v. Lutterotti (1793 - 1872): Das Imster Schemenlaufen auf dem Marktplatz (heute Stadtplatz), um 1820/30

Das Imster Schemenlaufen wird heute wie die übrigen großen Tiroler Fasnachten in vierjährigem Turnus abgehalten. Dazwischen findet jeweils die von den Nachwuchsfasnachtern bestrittene "Buabefasnacht" statt. Der Fasnachtsumzug beginnt am Faschinsgsonntag gegen 12 Uhr vor dem Gasthaus "Hirschen" und endet mit dem Betläuten um 18 Uhr.

Die Hauptfiguren sind Roller und Scheller. Der Roller trägt eine jugendliche Maske mit einem mitraförmigen Kopfputz aus Kunstblumen, Federn, Zweigen und Spiegeln, ein weißes, reichverziertes Leinenhemd, eine schwarze, lederne Kniehose, weiße Stutzen und weiße Handschuhe aus Garn und an einem breiten Gürtel das aus ca. 40 Glöckchen bestehende "Gröll". Der Scheller hat dagegen die Züge eines reifen Mannes mit einem überdimensionalen Schnurrbart. Sein Kopfputz überragt jenem des Rollers. Hinterkopf, Schultern und Rücken werden vom sogenannten "Schellertuch", welches zu einem Dreieck zusammengelegt wird, verdeckt. Am Gürtel trägt er vorne und hinten je 3-4 teilweise geschmiedete Schellen, die 20-30 kg wiegen. Die Kleidung des Schellers ähnelt ansonsten jener des Rollers.

Weitere traditionelle Figuren der Imster Fasnacht sind Bär und Bärentreiber, Hexen, "Kübelemajen", Mohren- und Engelspritzer, Ruassler, Türken, Vogler, Karrner, Sacknerinnen als Ordnungshüter, Altfranken mit Dreispitz sowie "Laggescheller und –roller", ein altes lächerlich wirkendes Paar, das die Hauptfiguren parodiert. Hinter den traditionellen Masken folgen wie bei allen Fasnachten verschiedene Umzugswagen. Bereits am Vormittag findet das "Figatter" statt, ein Rügegericht, bei dem peinliche, politische und private Vorkommnisse der letzen Jahre dem Gespött preisgegeben werden.

Quelle:
Institut für Europäische Ethnologie / Volkskunde
der Universität Innsbruck


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