Wachsstock -
Das sind lange dünne Kerzenstränge, die kunstvoll aufgewickelt und teils
mit christlichen Motiven verziert sind.
Es gibt/ oder gab früher auch ganz einfache und schmucklose, da sie ja
zum Gebrauch bestimmt waren.
Als es noch kein elektrisches Licht gab, hatten die Kirchgänger bei
Frühmessen zur dunklen Jahreszeit, so auch Rorate in der Adventszeit,
Engelamt in der Weihnachtszeit, sowie Christmette, Maria Lichtmess und
Osternacht ihre Wachsstöcke dabei, die sie auf der Kirchenbank anzündeten.
Seitdem von den Kirchenbänken unserer Pfarrkirche die braune Farbe
abgelaugt wurde und das Naturholz wieder zum Vorschein kam, sieht man
auf den Bänken, daß dort in Abständen etwas ovales aufgenagelt war;
sicherlich ein Blech zum Schutz des Holzes vor Anbrennen und
Wachsverklebung.
Die Wachsstöcke waren früher ein beliebtes Geschenk zu allen Anlässen,
wie z. B. auch Namenstag, das man –selbstverständlich geweiht– auch
gerne von Wallfahrtsorten mitbrachte. Der schönste Aufbewahrungsort
dafür war natürlich der Glaskasten.
Und wenn keine Wetterkerze vorhanden war, so tat der Wachsstock diesen
Dienst und wurde bei schwerem Gewitter angezündet. Auch zu den
Sterberosenkränzen wurden die Wachstöcke mitgenommen.
In den Wallfahrtsorten und sicherlich in diversen Wachsgeschäften gibt
es nach wie vor Wachsstöcke, nur weiß man heutzutage dessen Wert und
Sinn oftmals nicht mehr zu schätzen.
- Text:
Mit freundlicher Unterstützung von Annemarie Böck vom Schwangauer Land am Alpenrand
E-Mail: ferienwohnung@boeck-horn.de
http://ferienwohnung.boeck-horn.de/
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Grafik/Fotos:
www.brauchtumsseiten.de
(Foto: Annemarie Böck)
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