Weisen -
Den Brauch des Weisens (Geschenke überbringen) gibt es in vielen Alpenländischen Gebieten.
Bei einer Geburt
Wenn ein Kind zur Welt gekommen ist, gehen die Verwandten,
Nachbarn und Bekannte zum "Weisen", was bedeutet, sie gehen dorthin zu
Besuch, wollen das kleine "Butzele" sehen und bringen das "Weisat", ein
Geschenk (Babykleidung) mit und werden mit Kaffe und Kuchen bewirtet.
Bei einer Hochzeit
In Teilen Bayerns und Österreichs wird z.B. auch bei einer Hochzeit "geweist",
Dies geschieht meistens durch einen sog. "Hochzeitslader" nach dem Hochzeitsmahl,
d.h. das Brautpaar erhält von allen Gästen Geschenke oder Bargeld.
In der heutigen Zeit meistens nur noch Bargeld in Kuverts. Sehr beliebt und gerne überreicht wird ein Blumenarrangement in dem ein Kuvert mit Bargeld steckt.
Oft vermischt sich auch der Begriff Weisen und Mahlgeld.
So wird manchmal nur der Begriff "Weisen" benutzt
(z.B. als geladene Gäste: "Jetzt kommen sie zum Weisen").
Dann werden auch mal beide Begriffe benutzt, indem z. B. davon gesprochen wird,
dass beim Weisen das Mahlgeld eingesammelt wird.
Anderswo wurde das Wort Weisen ersetzt durch "Mahlgeld sammeln".
Denn mindestens die Summe des Mahlgeldes sollte ins Kuvert gelegt werden.
Die meisten legen natürlich höhere Beträge in die Kuverts als das Mahl gekostet hat.
Gibt es keinen Hochzeitslader oder eine Person die zum "weisen" auffordert und die Geschenke einsammelt,
so übergeben die geladenen Hochzeitsgäste oft schon unmittelbar
vor dem Hochzeitsmahl die Kuverts oder Geschenke an das Brautpaar (meist ein Blumenarrangement mit dem Kuvert).
Bei der Übergabe wird dem Brautpaar natürlich auch viel Glück gewünscht.
In der Steiermark, so wurde mir berichtet, werden manchmal auch Glückwunschbillets
während des Weisens (Geschenkübergabe) vorgelesen.
Beim Leichenschmaus (Trauermahl)
Aber auch nach einer Beerdigung bei einem Trauermahl wird geweist.
Bei diesen Geschenken handelt es sich eigentlich mehr um Geldspenden.
Diese Geldspenden oder Gutscheine für Blumen sind meist für die Bepflanzung des Grabes gedacht.
Mit freundlicher Unterstützung von Annemarie Böck vom Schwangauer Land am Alpenrand
E-Mail: ferienwohnung@boeck-horn.de
http://ferienwohnung.boeck-horn.de/
Über weitere Informationen, Beiträge, Bilder Etc. würde ich mich sehr freuen.
|