Wetzstein -
Mit diesen werden ja bekanntlich vorwiegend die Sensen geschärft, d. h. während des Mähens nachgeschschärft, also "gewetzt".
Und wenn das nicht mehr nützt muß die Sense wieder neu "gedengelt"
werden.
Das ist eine besondere "Kunst". Wer das nicht richtig
beherrscht, macht die Sense (mit dem speziellen Dengelhammer) wellig und
nahezu unbrauchbar!
Die heutigen Wetzsteine sind meist aus gepresstem Kunststein (Korund).
Jedoch ganz früher gab es ja nur Naturstein.
So gab es da einen eigenen
Handwerkszweig, die "Wetzsteinmacher", die in besonderen
Wetzsteinbrüchen (Vorkommen auch hier im Ammergebirge) das dazu geeignete Material abbauten und in den -an Bächen gelegenen, mit Mühlrad
betriebenen- Wetzsteinmühlen diese Schärfwerkzeuge herstellten.
Ein Kunstwetzstein kommt einem Narturwetzstein auch nicht gleich!
Übrigens:
Auch mein Ur-Urgroßvater war Maurer und Wetzsteinmacher, da es
dieses Gewerbe auch in unserer Gemeinde -samt Wetzsteinbrüchen am Tegelberg- gab.
Der letzte Wetzsteinmacher von Schwangau betrieb den Steinabbruch und
seine Schleifmühle bis etwa 1938.
Später baute er für die Nachwelt ein
naturgetreues Modell nach.
Die Korund-Wetzsteine können auch trocken verwendet werden, jedoch mit
denen aus Naturstein bringt man die bessere und nur nass die richtige
"Schneid" an die Sense. Man kann den Wetzstein zwar am taunassen Gras
befeuchten. Aber es hat ja nicht immer Tau.
Da brauchte man ein so genanntes "Steinfutter" (-Futteral), das aus
Blech, Holz, oder ganz "edel" aus einem Kuhhorn besteht. Dieses hat
einen offenen Henkel aus Blech (wie der Clip beim Handy), so konnten es
die Männer an den Hosenbund oder Gürtel, die Frauen an Rockbund oder
Schürzenband hängen. Halb mit Wasser gefüllt, war der Wetzstein stets
einsatz- und griffbereit.
Inhalte mit freundlicher Unterstützung von Annemarie Böck vom Schwangauer Land am Alpenrand
gepostet von Annemarie Böck am Freitag, 06 Jun 2008 10:23:43 +0200
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