Nachstehendes Lied aus der Zeit um 1890
beschreibt die Empfindungen dieser Zeit über die Eifel:
Eifellied
Vergangen ist so manches Jahr,
da Eifler sein, nicht ruhmvoll war;
sein Land, wie Petrus einst den Herrn,
verleugnete der Eifler gern.
Denn Eifel hieß, was rauh und kalt.
was öd und arm, von Sitten alt;
was nicht geweckt und was nicht fein,
drum wollte niemand Eifler sein.
Es hing am Gaue wie ein Fluch,
die Eifel stand nur mehr im Buch;
doch ging man sie zu suchen aus,
fand man die Eifel - nicht zu Haus.
Man ward gewiesen hin und her,
weil dort, nicht hier die Eifel wär;
doch kam man an den neuen Ort,
dann war die Eifel auch nicht dort.
Wohin man ging, wohin man fuhr,
s'lag alles an den Grenzen nur;
so grenzenreich war dieses Land,
dass man es selbst darin nicht fand.
Weit in den Grenzen eine Stadt,
die Eifel gar im Namen hat -
mehr sag ich nicht, ich bin diskret,
und hoffe, dass man dies versteht.
Als Graf kehrt hier der Wolf oft ein,
hier grunzt Konzert das wilde Schwein;
doch schwur man selbst an jenem Ort,
die Eifel liege -weit von dort.
Und wer's allda nicht leugnen wollt,
dem böt ich Zeugnis, echt wie Gold;
den Papa Arndt würf ich ihm hin,
bescheinigt steht es zweimal drin.
Ich hoff, heut hat man sich bekehrt,
und wird die Eifel dort geehrt;
Sonst setzen wir die Herr'n vors Haus,
und streichen sie im Atlas aus.
Nicht nur ist's länger keine Schand,
zu stammen aus dem Eifelland;
so große Ehre ist's vielmehr,
das selbst ich gern ein Eifler wär.
Wer hat das Wunder denn vollbracht?
Wir, die wir sangen deine Pracht;
du Landschaftskleinod, Eifelgau,
Erfrischungsborn und Wonneschau.
Wir, die manch Jahr in Wort und Bild,
die Eifel hoben auf den Schild !
Da hat man heute gut denn schrei'n:
Wir wollen alle Eifler sein.
Mit freundlicher Unterstützung von Joachim Schröder
Titel: Eifellied
Autor: Joachim Schröder
Copyright: © by Joachim Schröder
gepostet von Joachim Schröder am:
Date: 26.08.2010 14:30
Internet: www.joachim-schroeder.com
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