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Maibrauchtum - Maiandacht, Maialtärchen und Eisheilige
Von Joachim Schröder, Pronsfeld
Maiandacht, Maialtärchen und Eisheilige
Reges Brauchtum im Wonnemonat - Schwerpunkt war in der Eifel die Marienverehrung

Maibrauchtum
Maibaumstellen, Marienverehrung, Eisheilige, Wonnemonat, Maialtärchen, Weidemonat, Maibowle - was nicht alles verbindet man mit dem "mensis maius". Benannt ist der fünfte Jahresmonat nach dem Gott Maius, dem Beschützer des Wachstums.
Die altdeutsche Bezeichnung hieß "Weidemonat", Christen nennen ihn gerne "Marienmonat" und Liebende "Wonnemonat". Der Frühling, das Wachstum und das Ergrünen der Natur sind Ursprung für die Vielfalt der Begriffe. Uralt sind jene Maibräuche, die die mit dem Wachsen, Blühen und Gedeihen in der Natur zusammenhängen. Selten geworden sind die Maifeuer zur Begrüßung des Frühlings, auch die Mairitte und -umzüge, erhalten hat sich dagegen - und das besonders in der Eifel - der Brauch des Maibaum-Aufrichtens.
Der Schmuck des Maibaums, meist an zentraler Stelle und gut sichtbar aufgerichtet, versinnbildlicht Gemeinschaft und Fruchtbarkeit. Auch entbietet er mit seinem grünen, bändergeschmückten Wipfel Gruß und Ehre, ist Ausdruck der Lebensfreude und ein Symbol für den Bürgersinn.
Ausgeprägt ist in der Eifel die Verehrung der Gottesmutter. Hiervon zeugen viele Wallfahrtskapellen, Bildstöcke, Votivtafeln, Orts- und Klosterbenennungen. Am bekanntesten sind wohl Maria Laach, Mariawald, Maria Frieden, Maria Martental und "Maria vom klaren Bronnen".
In den Häusern war es üblich - selten ist dies noch anzutreffen - so genannte "Maialtärchen" aufzubauen. Eine Muttergottes-Statue bildete die Mitte, umgeben von frischen Blumen aus der Natur. Dazu gehörten Wiesenschaumkraut, Sumpfdotterblumen ("Butterblumen"), Kleeblumen und Gänseblümchen. Dieses Hausaltärchen blieb bis zum 31. Mai stehen und wurde mehrfach mit frischen Blumen ergänzt. Auch entzündete man eine Kerze und verrichtete hier das Abend- und Morgengebet.
Erhalten haben sich vielerorts Maiandachten und -prozessionen. Die Bittgänge, örtliche Wallfahrten und Maifeste haben sich hartnäckig gehalten. Die Eisheiligen spielen nur untergeordnet in der Bauern-Meteorologie eine Rolle. Die gestrengen Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die kalte Sophie haben allerdings alljährlich ihre "Auftritte", worüber man sich nur wundern kann.
Muttertag hat sich im Jahreskalender fest etabliert, auch Wanderungen und Ausflüge, Maifeten und geselliges Feiern haben Konjunktur. Gut für alle Mädchen und jungen Frauen: Das "Mailehen" mit der "Versteigerung" der holden Weiblichkeit ist passe. Neu aufgekommen ist in den letzten Jahren in der (West-)Eifel der Brauch, vor dem Haus der Angebeteten eine bunt geschmückte Birke anzubringen. In der Nordeifel hat dieser Brauch eine Jahrhunderte alte Tradition.

EXTRA
Als "Erfinder" der Maibowle gilt Wandalbert von Prüm, * um 813, † nach 870. Er war Benediktinermönch, Diakon und Vorsteher der 721 gegründeten Abteischule, die bereits im 9. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt religiösen, geistigen und wissenschaftlichen Lebens errang. Hier entfaltete Wandalbert eine reiche schriftstellerische Tätigkeit. Unter Benutzung einer älteren Vorlage und Hinzufügung von Wunderberichten schrieb er 839 eine Vita des hl. Goar. Auf Bitten des gelehrten Kaisers Lothar I. verfasste er 848 ein Martyrologium für das ganze Jahr in lateinischen Hexametern. Dem Martyrologium fügte er eine Art Kalender für Bauern und Jäger an.

Hintergrund
Vielfach gibt es im gesamten Trierer Land den Brauch des Maibaumstellens am 30. April. In Darscheid, Birresborn, Neuerburg, Schönecken, Pronsfeld, Klausen, Landscheid, Altrich, Sehlem, Hetzerath, Altrich, Bruch und Plein sowie in vielen Dörfern der Eifel wird vor Beginn der Dämmerung der Baum an zentraler Stelle aufgerichtet. Maifeste gibt es in Baustert, Preist, Densborn, Darscheid, Berndorf, Prüm, Lissendorf und weiteren Ortschaften. Vielerorts wird dieses Maibaumstellen von den Musikvereinen unterstützt. In Birresborn gibt es das so genannte "Maiwecken". Vielerorts ist am 30. April "Tanz in den Mai", ein bunter Abend oder ein Konzert. Die ersten Eifelkirmessen finden in Üdersdorf, Üttfeld und Pronsfeld statt. Maiwanderungen sind am 1. Mai beliebt.

Mit freundlicher Unterstützung von Joachim Schröder
Titel: Maibrauchtum
Autor: Joachim Schröder
Copyright: © by Joachim Schröder
gepostet von Joachim Schröder am:
Date: 04.05.2009 17:42
Internet: www.joachim-schroeder.com

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