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„Paisch”, Mühle und Hecken
Von Joachim Schröder, Pronsfeld

„Paisch”, Mühle und Hecken

Wegebezeichnungen in der Gemarkung Pittenbach verweisen auf örtliche Besonderheiten und Siedler

PITTENBACH. Für die kleine Gemeinde Pittenbach ( rund 100 Einwohner) ist der Dreikönigstag so etwas wie eine Kirmes. Schon früher wurde hier der "Kinnigdaach" groß gefeiert. Auf der Prümbrücke befindet sich seit 1957 ein Bildstock mit dem Relief von den Drei Königen.

Aus diesem Anlass schauen wir uns in der Geschichte der Gemeinde etwas näher um und treffen hierbei um einige interessante ortsrelevante Erkenntnisse. Dabei bieten uns Dorfstraßen und Flurnamen gute "Einsichten". Flurnamen, Wegebezeichnungen, Ortsbenennungen sowie Distrikts- und Gemarkungsnamen sind wichtige Geschichtsquellen. Nicht selten kann man hieran eine Besiedlung festmachen. In Pittenbach gibt es einige originelle Bezeichnungen.
In gewissen Gebieten der Eifel gibt es "Häufungen" von Wegebezeichnungen: "Mühlenweg", "Neustraße", "Alter Weg", "Im Bungert" oder "Im Wiesengrund" sieht man sowohl in alten Ortskernen als auch in Neubaugebieten. Origineller sind allerdings Namens-Unikate wie "Marstall" - zu sehen in Brandscheid oder "Hahnstraße" in der Abteistadt Prüm.
Geht man den Bezeichnungen näher auf den Grund, gelangt man meist schnell zu einer Deutung. "Im Kuhborn" kennzeichnet jene Stelle, in der das Vieh Quellwasser vorfand. "In der Kraus" bezeichnet ein Gebiet, in der verwachsene Buchen ihren Platz hatten, "Weißenseifen" oder "Dehnseifen" charakterisieren nasse und sumpfige Wegepassagen.
In der 100-Einwohner-Gemeinde Pittenbach im Prümtal ist das nicht anders. "Mühlenweg" verweist auf die einzige Mühle im Dorf. Der Weg dorthin beträgt von der Dorfstraße 200 Meter - die Mühle liegt etwas abseits in nördliche Richtung. Sie war angebunden an einen "Mühlenteich", der als "zweiter Arm" vom Fluss Prüm abgeleitet wurde und die Räder antrieb.

"Paisch" ist in der Westeifel eine häufig gebrauchte Bezeichnung für eine Flur innerhalb der Dorfgemarkung. Ebenso ist es mit den Namen "Im Bungert" (Obstgarten) oder "Wengert" (Weingarten). "Paich" ist abzuleiten vom lateinischen Wort "pascum", was "eingefriedete Wiese" bedeutet. "Unter den Paichen" benennt in der Mehrzahl die Lage unterhalb der abschüssigen Wiesen in Pittenbach, wo derzeit ein neues Wohngebiet entsteht. Der Weg "Unter den Paichen" verband früher - direkt an der Prüm liegend - die Ortschaft Pittenbach mit dem Bahnhof in Pronsfeld. Auch in dieser Gemeinde existiert die Bezeichnung "Paisch" als Wegename im neuen Baugebiet. Viele Parzellen im Dorf nehmen ebenso das Wort "Paisch" auf: Ludespaisch, Tilmespaisch, Scholzenpaisch. Übrigens hier wird "Paisch" mit "s" geschrieben.
Eine Besonderheit in Pittenbach ist der Weg "Daanhecken". Er führt etwas abseits der Gemeinde zu einer bäuerlichen Siedlung, flankiert von alten Bäumen mit mächtigen Wurzeln. Hier ist der Ursprung für den Begriff "Hecke" zu suchen - bevor sie zu stolzen Solitären anwuchsen. Besonders markant ist eine alte Buche am Eingang zu "Daanhecken", die ein Pittenbacher Bürger mit "einigen 100 Jahren" angibt.
"Daan" ist ein Hinweis auf einen Hausnamen im Ort. Ob er immer - wie heute angenommen - "Daan" hieß, muss offen bleiben. Denkbar sind auch Varianten wie "Dahn" oder Daun. "Ober Kochs" verweist ebenso auf eine Lage, die auf einen Hausnamen hinweist. Die "Dorfstraße" war und ist die "Hauptader" durch die Ortschaft.

Mit freundlicher Unterstützung von Joachim Schröder
Titel: „Paisch”, Mühle und Hecken
Autor: Joachim Schröder
Copyright: © by Joachim Schröder
gepostet von Joachim Schröder am:
Date: 06.01.2010 21:02
Internet: www.joachim-schroeder.com


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