Melchior soll ein
Mann mittleren Alters gewesen sein, so eine Entscheidung aus dem 12 Jahrhundert und ist heute einer der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland.
Die
"Heiligen drei Könige" waren die Weisen aus dem Morgenland, von denen
das Matthäusevangelium berichtet: "Und sahen das Kindlein, warfen
sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm
Gold und Weihrauch und Myrrhe" (Matthäusevangelium 2, 11).
An diese Textstellen schlossen sich schon früh Ausdeutungen an;
die Zahl der Weisen war zunächst noch nicht auf drei festgelegt. Der
Ausdruck "Könige" wurde dann im 3. Jahrhundert von
Tertullian
und anderen Kirchenschriftstellern gebraucht. Ihre heutigen Namen tauchten
erstmals im 6. Jahrhundert auf und wurden im 9. Jahrhundert volkstümlich.
Als Sterndeuter, Philosophen und Zauberer sucht sie die
Legende Aurea zu erklären. Zahlreiche Legenden und Kommentare erzählen
das von Wundern erfüllte Leben der drei Weisen, ehe ihnen der Stern
erschien, sie die Reise nach Jerusalem unternahmen, vor Herodes standen
und, nach der Verehrung des Kindes und durch einen Engel im Traumgesicht
gewarnt, einen anderen Rückweg in die Heimat einschlugen.
Aus frühchristlichen Quellen stammt die Erzählung von ihrer
Taufe durch den Apostel Thomas
und von ihrer Bischofswürde, von einem gemeinsamen Weihnachtsfest
im Jahr 54 und ihrem unmittelbar darauf folgenden Tod, vom Auffinden ihrer
Gebeine und deren Überführung nach Konstantinopel durch Kaiserin
Helena
Aus der Zahl der Gaben Myrre, Gold und Weihrauch schloss man im 3. Jahrhundert
auf die Dreizahl der Magier. Ab dem 6. Jahrhundert bekamen sie ihre Namen,
zunächst "Thaddadia, Melchior und Balytora". Seit dem 8. Jahrhundert
heißen sie Caspar, Melchior und Balthasar", zugleich wurden sie in den Stand der Könige erhoben.
wurden im Schrifttum des Mittelalters die Namen und Geschenke gedeutet.
Im Malerbuch vom Berg Athos ist die Folge Caspar, Melchior, Balthasar festgelegt.
Die Geschenke sind am verständlichsten in den "Gesta Romanorum" gedeutet:
Das Gold bezeichnet den einem König gebührenden Weisheitsschatz,
der Weihrauch das ergebungsvolle Opfer und Gebet, die Myrrhe die reinhaltende
Kraft der Selbstbeherrschung. Im 12. Jahrhundert kam die Unterscheidung
von drei Lebensaltern auf: demnach war Balthasar ein Greis, Melchior ein
Mann mittleren Alters, Caspar ein Jüngling; ab 1300 trat der jüngste
als Mohr auf. Die drei Könige wurden als Vertreter der damals bekannten
drei Weltteile Asien, Europa und Afrika angesprochen, auch zurückgeführt
auf die drei Söhne Noahs.
Angebliche Reliquien der drei Weisen aus dem Morgenland wurden ursprünglich
in Mailand aufbewahrt, nach der Unterwerfung Mailands brachte der Kanzler
Barbarossas die Reliquien als Geschenk nach Köln, wo seither das Fest
dieser Überführung am 23. Juli 1164 gefeiert wird. Wegen ihrer
Reise zum neugeborenen Jesuskind wurden sie zu Patronen der Reisenden und
Pilger, besonders auch als Patrone für die "letzte Reise", den Tod.
Die Namen vieler Gaststätten haben hier ihre Wurzel: "Stern", "Drei
Kronen", "Mohr" u.a.
um 378 wurden Wechselgesänge zwischen Maria
und den Magiern bezeugt. Dreikönigsspiele waren bis in die Neuzeit
beliebt. Noch heute weit verbreitet ist in der katholischen Kirche der
Brauch der von Haus zu Haus ziehenden Sternsinger, die um eine Gabe bitten
und das Haus segnen, wobei die jeweilige Jahreszahl und die Initialen C
+ M + B an die Haustür geschrieben werden. Das Sternsingen wurde im
16. Jahrhundert erstmals urkundlich vermerkt und war bald schon sehr verbreitet.
Zunächst wurde ein Kreuz auf die Türen gemalt, daraus entwickelten
sich der Haussegen "C + M + B", "Christus Mansionem Benedicat", "Christus
segne das Haus", welcher das Böse abhalten soll.
Bild: Bartholomäus Bruyn der Ältere: Anbetung
der heiligen drei Könige, Wallraff-Richartz-Museum in Köln
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