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Schellerlaufen
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Das Schellerlaufen in Nassereith

Archivalische Belege über eine Fastnacht in Nassereith liegen uns heute kaum vor. Im sog. Pfundser Schemenprozess von 1775 wird auch ein Maskentreiben in Nassereith erwähnt. Diese Urkunde bildet somit den ältesten Hinweis auf den Brauch in Nassereith.

Um die Ursprünge der Fastnacht (seit 1951 ist wird die Bezeichnung Schellerlaufen verwendet) gab es mehrere Theorien. Frühe Brauchbeobachter deuteten das Treiben als heidnisch-kultisches Relikt bzw. sahen im Brauch eine starke erotisch-sexuelle Komponente. Diese Annahmen sind jedoch nicht haltbar und wissenschaftlich eindeutig widerlegt worden. Die Nassereither Fastnacht muss vielmehr im Zusammenhang mit anderen (Fastnachts-) Bräuchen gesehen werden. So finden sich etwa die Hauptfigur des Schellerlaufens, der Bär und der Bärentreiber auch beim Blochziehen in Fiss oder in den Fastnachten des Pitztals. Wilde Bären waren mit ihren Bärentreiber im Mittelalter und der Neuzeit als Attraktion in Städten und Märkten zu sehen. Vermutlich als Nachahmung (Verhöhnung?) dieser Wanderartisten kam die Figur des Bären und des Bärentreibers, die auch in höfischen Festzügen erschien, in die Tiroler Fastnacht.

Der erste wichtige Termin bildet der Dreikönigstag. Nach dem Einbruch der Dunkelheit ziehen mehrere Scheller, Ruassler und Sackner durch das Dorf. Nachdem die Schnöller mit ihrem Peitschen "geschnöllt" haben lädt ein Ausrufer die männliche Bevölkerung zur Fastnachtsversammlung ein.Dort fragt der Fastnachtsobmann die Anwesenden, ob heuer in die Fastnacht gegangen werden solle. Die Antwort ist ein klares Ja! Darauf werden die einzelnen Rollen verlost. Besonders begehrt ist dabei der Bär und der Bärentreiber, da diese Masken die Hauptfiguren der Fastnacht darstellen. Am Sonntag nach Dreikönig wird die "Fastnacht gesucht" und wenig später in Form eines kleines "Ruasslers" gefunden. In den Wochen bis zur eigentlichen Fastnacht vollzieht sich am Dienstag, Donnerstag und Sonntag das "Maschgere gia". Dabei ziehen mehrere Gruppen durch den Ort in die Gasthäuser und Stuben und machen allerhand Unsinn.

Am Sonntagabend vor dem Schellerlaufen findet das "Schalleprobiere", in der Nacht vor der Fastnacht das Umschlagen statt. Dabei werden um Mitternacht alte Deckel, Kübel, Pfannen, etc. aneinander geschlagen. Der Tag des Schellerlaufens beginnt erneut mit einem Umschlagen. Die Ruasler versuchen die Anwesenden im Gesicht zu schwärzen. Beim Majenbrunnen wird Prinz Karneval empfangen. Am Vormittag beginnt der Aufzug zum Hotel Post, wo sich alle Maskierten treffen. Nachdem die Kirchturmuhr 12 Uhr Mittag geläutet hat, beginnen die Schnöller auf einem für die Fastnacht errichtetem rundlichen Podest aus Schnee mit ihren peitschen zu schnalzen. Bald darauf stürmen die Sackner, Spritzer und Ruassler auf dem Platz und machen den Weg für die anderen Masken frei. Nachdem der Kehrer sich vor dem Roller verneigt hat, beginnt er zu tanzen. Darauf hin werden die Rolle und Scheller lebendig, beginnen ihrerseits zu schellen und auf den Platz um das Schneepodest zu laufen. Schließlich erscheint der Bär und der Bärentreiber. "Urio Bärio" schreit der Bärentreiber. Der Bär widersetzt sich anfänglich den Anweisungen des Treibers, dieser aber bringt das wilde Tier schließlich sogar dazu, einem Purzelbaum zu schlagen.

Nachdem dieser Kampf entschieden ist beginnen Roller und Scheller sich wieder bemerkbar zu machen. Der Bär und der Bärentreiber verlassen den Platz, worauf die Hexen mit ihrer Hexenmusik erscheinen. Die Hexenmutter führt 13 Hexen an. Diese müssen einen Treueschwur auf die Hexenmutter ablegen. Die 13. Hexe weigert sich diesen Schwur abzuleisten und wird deshalb eingesperrt. Unter großem Geschrei verlassen die Hexen das Schneepodest, der Kreis löst sich auf, der Umzug durch das Dorf beginnt. Die Zuschauer werden nun "eingeführt", d.h. eine Schellergruppe, die Hexen oder die Bärengruppe sucht sich jemanden aus (beginnend mit dem Bürgermeister, Angehörige,..), verneigt sich vor diesem und führt ihn nach mehrmaligen Tanzen zu den vor dem Hotel aufgestellten Kasten. Dort erhält der Ausgewählte ein Glas Wein, Breze oder Abzeichen und spendet dafür einen Betrag Geld. Nachdem während des Nachmittages geschellt, getanzt, gehüpft oder gesungen (Labere verspotten Dorfgeschehnisse) wurde gelangt man in der Einbruch der Dunkelheit zum Gemeindehaus, wo sich das Fastnachtszimmer befindet. Mit dem 6 Uhr läuten werden die Masken abgenommen, die Fastnacht ist vorbei. Am Montag nach der Fastnacht findet ab 12 Uhr eine Art "Nachfastnacht" v.a. für die Einheimischen statt, es fehlen jedoch die "Schienen" und auch die anderen Teilnehmertragen keine Maske mehr. Der Ablauf ist aber gleich wie am Vortag. Am Fastnachtseachtag (Faschingsdienstag) wird die Fastnacht schließlich eingegraben, betrauert von zahlreichen "Trauergästen".

Quelle:
Institut für Europäische Ethnologie / Volkskunde
der Universität Innsbruck

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