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Die Geschichte vom Vatertag
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Vatertag -
Die Geschichte vom Vatertag
HIMMELFAHRT CHRISTI UND HERRENPARTIEN
(Ein Presseinfo des Erzbistums München und Freising 2002)
Ein österliches Fest, das die Menschen ins Freie zieht - Wo der Auferstehungs-Christus durchs Heilig-Geist-Loch entschwindet
Anzing/
Baumburg/ Rottenbuch, 7. Mai 2002 (ok) Am 40. Tage der Osterzeit feiert
die Kirche ein der Verherrlichung des Auferstandenen gewidmetes
Hochfest: Christi Himmelfahrt. Es ist ein österliches Fest, das die
Menschen ins Freie zieht. In bayerischen Kirchen der Barockzeit öffnete
sich früher an diesem Tag beim festlichen Gottesdienst der "Himmel". Es
war dies in der Regel ein mit der Darstellung der Heilig-Geist-Taube
bemalter Holzdeckel im Gewölbe, das sogenannte "Heilig-Geist-Loch".
Durch diese Öffnung wurde die Figur des Auferstandenen, der seine
Wunden zeigt und die Fahne des Sieges in der Hand trägt, mit einer
Seilwinde emporgezogen. Die Gläubigen schauten bei diesem liturgischen
Spiel so lange nach oben, bis die Figur ihren Augen entschwunden war,
und der Pfarrer fragte sie danach mit den Worten der Engel in der
Apostelgeschichte im Bericht über die Himmelfahrt Christi: "Ihr Männer
aus Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?" (Apg 1,11). Die
Aufklärer, oft in Gemeinschaft mit der geistlichen Obrigkeit, mochten
solches nach ihrer Auffassung verdummende Brauchtum nicht. Der Brauch
sollte beseitigt und durch andere Formen ersetzt werden, so
beispielsweise durch das Löschen der Osterkerze. Indes sträubten sich
eine ganze Zahl von Pfarreien allein im Gebiet des alten Bistums
Freising. So wurde in Zolling, Ruhpolding, Otterfing oder auch in Markt
Schwaben nach wie vor die Schnitzfigur des Auferstandenen trotz Verbots
in die Lüfte gehoben. Drei Pfarreien haben bis heute das Brauchtum
bewahrt: die Pfarrei Mariä Geburt in Anzing, Landkreis Ebersberg, die
Pfarrei St. Margareta in Baumburg, Altenmarkt an der Alz, Landkreis
Traunstein und die Pfarrei Mariä Geburt in Rottenbuch, Landkreis
Weilheim/Schongau.
Am Fest Christi Himmelfahrt, 9. Mai, wird die Figur
jeweils bei einer eigens gestalteten Andacht emporgezogen, in Anzing um
19.00 Uhr und in Baumburg und Rottenbuch jeweils um 14.00 Uhr. Vor
dem Hochfest ziehen auch in vielen Dörfern Bayerns Flurprozessionen
durch Feld und Wald. Bei diesen Bittgängen drei Tage vor dem Fest wird
um den Segen für die Saaten aber auch in allen anderen wichtigen
Anliegen des Lebens und der Zeit gebetet. Häufig endet die Prozession
mit einer gemeinsamen Brotzeit. Daraus haben sich dann die
"Herrenpartien" zum "Vatertag" entwickelt, bei denen Burschen und
Männer ihrem Vatertagsvergnügen in der Regel in größerer Gemeinschaft
Gleichgesinnter nachgehen. Im Freisinger Diözesanmuseum, das sich gut
für einen Feiertagsausflug eignet, können Himmelfahrtsdarstellungen vom
11. bis zum 20. Jahrhundert angeschaut werden. Das Museum ist von
Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
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