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Religiöse Gegenstände
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ein Beitrag von JOACHIM SCHRÖDER zu Religiöse Gegenstände
Statuen, Bilder, Kerzen und Kräuter
Religiöse Hausgegenstände hatten früher ihren festen Platz in den Eifeler Häusern

 Immerwährender Eifeler Bauern- und Hauskalender (Gebundene Ausgabe)
von Joachim Schröder (Autor)
Immerwährender Eifeler Bauern- und Hauskalender (Gebundene Ausgabe) von Joachim Schröder (Autor)

Von JOACHIM SCHRÖDER
BITBURG-PRÜM-DAUN-WITTLICH. In der Eifel hatten religiöse Gegenstände aller Art immer ihren festen Platz im Haus. In erster Linie ist hier an Gebet- und Gesangbücher, an Weihwasser, Kerzen aller Art, Wand- und Standkreuze, Heiligenfiguren, Marienstatuen, Zettel, Wandbilder, Rosenkränze und religiöse Literatur zu denken. Seltener sind dagegen in der Eifel Hausaltäre und Herrgottswinkel, wie sie zum Beispiel im alpenländischen Raum beheimatet sind.

Solcher Art religiöser Gegenstände heißen in der Fachsprache Devotionalien (devotio, lat. = Andacht). Sie dienten dem einfachen Gläubigen als Anregung zum Beten, zur allgemeinen Erbauung und zum Gebrauch. Im allgemeinen waren sie das ganze Jahr hindurch griffbereit, wurden laufend oder zu besonderen Anlässen hervorgeholt und benutzt. Dies gilt insbesondere für die Gebetbücher, die Bibel oder den Rosenkranz.

Kerzen spielten im kirchlichen wie im häuslichen Raum eine große Rolle. Tauf-, Kommunions- und Sterbekerzen, dazu Kerzen in besonderen Gefahrenmomenten, Kerzen in der Advents- und Weihnachtszeit: Sie spenden Licht, Heimeligkeit und Geborgenheit, dazu Trost, vermitteln Freude und in Gemeinschaft ein "Wir-Gefühl". Am Fest Mariä Lichtmeß (2. Februar) wurden seit jeher Kerzen in der Kirche gesegnet. Zu Hause betete man -meist knieend- vor entzündeten Kerzen, besonders wenn ein Gewitter nahte. In Kreuzform klebten die Leute Wachs auf ihre Hüte, über die Haustüren, an die Decken der Stuben, in den Stall, ja an Obstbäume. Wie aus verschiedenen Quellen hervorgeht fand das geweihte Wachs weitere Verwendung: man träufelte es auf das Vieh, auf Ackergeräte wie den Pflug oder auf Erntewagen.

Weihwassersegnungen sind bis heute in der Osternacht in Gebrauch. Weihwasser wurde in Krügen und Flaschen nach Hause getragen, in kleine Kesselchen eingefüllt, um sich morgens und abends zu besprengen. Der Vorrat aus der Ostersegnung reichte in der Regel für ein Jahr, wenn nicht, gab es auch Segnungen am Johannistag (27. Dezember).
Viehsegnungen waren üblich, jedoch glaubte man an eine größere Wirksamkeit, wenn das Vieh das Weihwasser trank. Als Schutz vor Krankheiten und Hexerei gab man den Tieren vor dem Austrieb im Frühjahr Weihwasser in die Tränke. Auch nach dem Kalben praktizierte man diesen Brauch. Belegt ist diese Brauchhandlung noch 1933 für Stotzheim, Kreis Euskirchen, Hümmel, Kreis Ahrweiler und Utscheid, Kreis Bitburg-Prüm.
Weihwasser tranken auch die Menschen. An den Tagen der Novene gingen Gebet, Fasten, Waschen der erkrankten Körperteile mit Weihwasser und Trinken einher. "Heiligenwasser" nannten es die Pilger an der Kult- und Verehrungsstätte eines Heiligen. So gab es Quirinuswasser in Watzerath, Corneliuswasser in Ninove/Belgien und Willibrorduswasser in Waxweiler zu genießen.

Am Palmsonntag wurde der "Pelmwesch", am Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) der "Krautwisch" gesegnet. Den Palmstrauß hängte der fromme Bauersmann im Haus ans Wandkreuz und im Stall auf, um Unheil von Mensch und Tier abzuwenden. Auch grub man einen Palmzweig unter der Türschwelle zum Stall ein, um alles Böse abzuwehren. Einem Verstorbenen legte man einen Zweig in den Sarg, ein Zeichen für die Auferstehung.

Mit dem Krautwisch wurde ähnlich verfahren. Häufig wurde er auf dem Speicher aufgehangen oder Teile davon vergraben. Auch kannte man in der Eifel das Ausräuchern des Stalles oder das Beimengen von Teilen des Wedels in das Viehfutter oder in die Tränke. In Berglicht benutzte man noch im Jahre 1940 den Krautwisch, um kranke Stellen des menschlichen Körpers mit Wasser zu besegnen.

Brot und Salz wurden zumeist gemeinsam gesegnet, um es dann im Haushalt zu verwenden. Beides wurde als vorbeugendes Mittel oder bei bestehenden Krankheiten dem Essen beigemischt. "Heiligensalz" gab es in Berglicht, St. Thomas, Machern und Helenenberg.

Mit freundlicher Unterstützung von Joachim Schröder
Titel: Religiöse Gegenstände
Autor: Joachim Schröder
Copyright: © by Joachim Schröder
gepostet von Joachim Schröder am:
Date: 14.09.2008 06:44
Internet: www.joachim-schroeder.com

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