Der "bluadige Thamerl"
In Altbayern jagte Thomas oft noch bis vor wenigen Jahren als der „bluadige
Thamerl", der blutbesudelte Thomas, vor allem den Kindern einen großen Schrecken
ein, wenn er heranpolterte, mit seinem Hammer an die Stubentür pumperte und
unversehens sein blutverschmiertes Bein zur Tür hereinstreckte. Dieser Brauch
könnte, so wird vermutet, durch Metzger entstanden sein, die am Thomasabend
nach der Schlachtung mit blutiger Kleidung in die Stube traten und von den Kindern
für den „bluadigen Thameri" gehalten worden waren. Zur Ausstattung des „bluadigen
Thameri" gehörten abgezogenes Bocks- und Ziegenfell, dem man große Zauberkraft
zuschrieb.
Im Bayerischen Wald schwingt Thomas als „Thamma mit'n Hamma" den Hammer
des germanischen Donnergottes Thor und hetzt in wüster Verkleidung, mit Hörnern
auf dem Kopf und mit Teufelsfratze, die Kinder durch die Straßen. Wen er erwischt,
so lautet bisweilen die Drohung, dem schlägt er mit dem Hammer den Schädel ein.
Des weiteren ist Thomas auch immer wieder in perchtenartiger Vermummung oder in
Tiergestalt zu sehen. Andernorts tritt er als haariger, eiserner, Ketten-, Rumpel- oder
Hollethomas, auch als strohverpackter Thomasnigl und Thomashuzn auf, der
furchterregend maskiert vorwitzigen Kindern gerne mit Stecken, Ruten, Keulen oder
Ketten droht.
Inhalte mit freundlicher Erlaubnis von
Prof. Manfred G. Dinnes
ATELIER & GALERIE
St. Johann
D - 93 102 Pfatter
Web: http://www.dinnes.net
Hinweis:
Ich möchte ihnen die Theatercompanie „Rauhnacht“ vorstellen.
Diese Inszenierung der „Rauhnacht“ ist dem großen Oberpfälzer Volkskundler Franz Xaver von Schönwerth gewidmet, dessen 200. Geburtstag 2010 gefeiert wird.
Mehr über die Theatercompanie finden sie auf der Seite
www.theatercompanie.eu/
der „Theatercompanie“
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