Sonntagskind -
Mittels weheneinleitender Mittel ist ja selbst die Geburt nach Kalendarium und damit das Einhalten von Terminen kein Problem mehr. In Zeiten, als die Kinder noch zur Welt kamen wann sie wollten, gab es den Aberglauben der "Sonntagskinder". Der Sonntag als derjenige Tag, der astrologisch der Sonne zugeordnet wird, galt als beliebtester Tag für Entbindungen und die Sprösslinge durften sich dann auch ihr ganzes Leben lang als "Sonntagskind" bezeichnen, was soviel bedeutet wie "Glückskind".
Schon die alten Römer kannten diesen Mystizismus. Bei ihnen hieß ein Sonntagskind auch "Kind der weißen Henne", weil dieser weiße Vogel als Glücksbringer galt. Kindern, die zwischen 23 Uhr und Mitternacht das Licht der Welt erblickten, wurde die besondere Fähigkeit nachgesagt, Dämonen und Geister bannen zu können.
Im christlichen Weltbild hielt sich die Sympathie zum Sonntag insofern, als die Auferstehung Christi und die Ausgießung des Heiligen Geistes auf diesen, den letzten Tag der Woche datiert wurde, die Freudentage mit potenziertem Hoffnungsfaktor schlechthin.
Da die Sonntagskinder vom Glück besonders bedacht waren, ließ man sie Lotterielose ziehen. Dies kommt auch von der Annahme, dass die Sonntagsgeborenen mit der Wahrsagung und anderen parapsychologischen Sensibilitätstalenten ausgestattet schienen. So konnten sie z.B. Zwerge erkennen, die eine Tarnkappe trugen oder etwa jemandes Tod vorhersehen.
Den Sonntagskindern wurde Reichtum und Schönheit vorausgesagt, in Sachen hohen Alters sollte sie das Glück jedoch verlassen, da ihnen keine besonders lange Lebenszeit vorausgesagt wurde. Andererseits könnte gerade das auch wieder Glück bedeuten, immerhin soll man ja gehen, wenn es gerade am schönsten ist.
Inhalte gepostet von hoffy61@gmx.de
am 27.01.2006 19:34
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