Sternanis
Illicium verum Hook.
Die Pflanze:
Der immergrüne Sternanis-Baum aus der Familie der Anisgewächse wird
ungefähr 6 m hoch. Er hat lederig-zähe, lanzettliche Blätter und grünlich-gelbe
Blüten. Aus ihnen entwickeln sich rotbraune, korkigholzige Sammelfrüchte,
die aus meistens acht jeweils sternförmig um die Mittelachse angeordneten
Balgfruchtkapseln bestehen. Jede einzelne kahnähnliche Kapsel ist etwa
10-20 mm lang, läuft am vorderen Ende spitz aus und springt zur Reifezeit
an der oberen Bauchnaht auf. Im Inneren der Kapsel befindet sich ein gelbbrauner
glatter und glänzender Samen.
Heimat und Verbreitung:
Sternanis ist in Südchina beheimatet, kommt heute ebenfalls in anderen
Teilen Südostasiens; z.B. in Vietnam, Thailand und auf den Philippinen, vor
und wird auch auf Jamaika angebaut.
Anbau und Gewinnung:
Sternanis-Bäume zieht man in Plantagen. Die Ernte der Sammelfrüchte
kann jeweils kurz vor der Reife dreimal im Jahr vorgenommen werden. Nach
dem Trocknen kommt Sternanis entweder ganz oder gemahlen auf den Markt.
Das Gewürz und seine Verwendung:
Sternanis duftet streng nach Anis und schmeckt brennend-würzig. Es
wird wie der eigentliche Anis als Backgewürz in der Küche gebraucht. Die
Backwarenindustrie benötigt Sternanis ebenfalls, aber auch in der Süßwaren-,
Getränke- und Kosmetikherstellung wird er häufig verwendet. Seine reizmildernden,
schleimfördernden Wirkstoffe nutzt man für pharmazeutische Erzeugnisse zur
Linderung von Erkrankungen der Atemwege.
Geschichtliches:
Seit mindestens 3000 Jahren ist Sternanis in China als Heilmittel und
Gewürz bekannt, wurde aber erst sehr spät nach Europa gebracht. Nach Deutschland
kam er etwa um 1700 und wurde 1726 in der Apotheker-Taxe des Fürstentums
Anhalt-Zerbst erstmalig erwähnt.
Inhalte mit freundlicher Erlaubnis des Fachverbandes der Gewürzindustrie e.V., Bonn
(c) Fachverband der Gewürzindustrie e.V., Bonn
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