Pastinake, - franz. panais, engl. parsnip, lat. Pastinaca sativa.
Eine zweijährige Doldenpflanze mit gelben Blüten, die häufig auf Wiesen und an Wegrändern wild wächst und als Küchenpflanze in Gärten und auf Feldern angebaut wird, wo sie eine sehr aromatische, zu Gemüse geeignete Wurzel liefert, die teilweise sehr lang wird, von der man aber auch runde, kurze Arten erzieht, welche sich durch ihre Süßigkeit auszeichnen. Bei uns in Deutschland werden die Pastinaken nur zuweilen als Gemüse, meist zusammen mit Möhren, verwendet, dabei viel neben anderem Wurzelwerk zur Würze der Fleischbrühe benutzt, auch bereitet man hier und da Salat daraus; in England und Irland bilden sie jedoch ein sehr beliebtes Gemüse, welches zu gekochtem und gebratenem Fleisch und Fisch gegessen wird; ebenso dienen sie dort zur Erzeugung einer Art Wein und eines Liqueurs. Der häufige Genuß von Pastinaken Gemüse soll übrigens nicht gesund sein und man schreibt ihm das Hervorbringen schmerzhafter Blutschwären zu, die besonders an den Händen hervorbrechen und in Belgien, wo ebenfalls viel Pastinaken gezogen und gegessen werden, als „mal du panais” bekannt sinnd.
Die vorzüglichsten Sorten sind:
Der Anbau der Pastinaken eignet sich besonders für rauhere Gegenden, da sie nur in frischer, nicht zu heißer Lage ergiebig sind; sie verlangen jedoch einen tief bearbeitenden, nicht zu trockenen Boden und gedeihen in jedem guten Gartenland. In der Kultur unterscheiden sie sich nicht sehr von den Möhren, können auch mit diesen vermischt gezogen werden; man sät sie im Herbst oder sehr zeitig im Frühjahr, da der Samen schwer keimt, wirft den Samen reihenweise und verfährt beim Jäten und Behacken ganz wie bei den Möhren. Im Oktober nimmt man die Wurzeln zur Aufbewahrung für den Winter aus der Erde, wozu man bei den langen Pastinaken eines besonderen Wurzelhebers bedarf. Man kann sie auch als Viehfutter für Milchkühe und Marktvieh benutzen, da sie wegen ihres Zuckergehaltes sehr nahrhaft sind, darf sie aber nur in mäßigen Quantitäten unter das übrige Futter mengen, da die Milch und das Fleisch der Tiere sonst einen unangenehmen Beigeschmack erhalten.
Quelle:
Universal-Lexikon der Kochkunst, Dritte verbessserte Auflage, 2. Band von 1886
Leider habe ich für diese Seite noch keine weiteren Informationen und Bilder und bitte um Mithilfe
Infos, Bräuche aus ihrer Region hinzufügen