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Johannisnacht
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Johannisnacht  —  als Johannisnacht bezeichnet man die Nacht auf den Johannistag, vom 23. auf den 24. Juni.

Brauchtum und Aberglaube früherer Zeit
Eine hübsche Anzahl an Pflanzen, die mit dem der Johannisnacht und dem Johannistag verknüpft wurden, waren in heidnischer Zeit dem Donar geweiht. So der Bärlapp (Lycopodium clavatum), den man an Stalltüren nagelte, in Schlafkammern aufhing aber auch als Gürtel um den Leib trug. In der Johannisnacht bekränzte man sich auch mit einem Beifuß oder Johannisgürtel (Artemisia vulgaris) und umgurtete sich damit und wenn man ihn in den Schuh tat, ließ einem dieser nicht müde werden.

Es herrschte auch lange der Glaube vor, daß die Hexen in der Johannisnacht nackt ihre Kräuter sammelten.

Heiratslustige Burschen und Mädchen befragten das Johanniskraut oder auch 77 Löcherkraut (Hypericum perforatum) als Orakel indem die Mädchen es mitten in der Johannisnacht pflückten und es ins Wasser streuten. Indem das Kraut dann aufblühte oder verwelkte, erkannten sie, ob sie demnächst einen Freier bekommen würden oder nicht.
Und die Burschen achteten in der Johannisnacht auf die Farbe dieses Johanniskrauts, indem sie es rieben, denn wenn es sich rötlich färbte, bedeutete es Gunst und wenn es sich grünlich färbte, Untreue.

Auch die Kirche übernahm die alten heidnischen Johannisbräuche, so hatten die Heiden für ihre Götter die Johanniskräuter unter dem Esstisch gestreut und so einen Blumneteppich gestaltet, damit sich ihre Götter dort nieder lassen konnten, was die Kirche dazu nutzte, Jesus auf dem Teppich ausruhen zu lassen. Daraus wurde dann das sogenannte Johannisstreu. Und den Kräutergürtel soll auch Johannes der Täufer in der Wüste getragen haben, was durchaus sein kann, denn dieser Kräutergürtel sollte ja schon bei den Heiden vor Unheil auf Reisen und bei weiten Wegen schützen.

Die Mädchen riefen in der Johannisnacht auch den Kuckuck an mit dem Spruch:

„Gugg, auf allen Krautgarten, wie lang muß ich noch auf den Bräutigam warten? “

So oft der Gauch darauf hintereinander antwortete, so viel Jahre sollten noch bis zur Hochzeit vergehen.

nach dem Glauben unserer Vorfahren war die Johannisnacht fast genauso mit gutem und bösem Zauber erfüllt wie die Walburgisnacht. Auch in der Johannisnacht trieben Hexen und böse Geister ihr Unwesen. In einem alten Volksspruch wird sogar behauptet:

„ An Johanni trinkt eins,
verbrennt eins und
zerfällt eins“ (stirbt eins)

was soviel bedeutete, wie Unglück in der Johnnisnacht im Wasser, Feuer und Luft.
Aber auch der Volkmund kannte für die Johannisnacht einen Mahnspruch wie:

„Ihr Läufer, ihr Schwimmer, ihr Klimmer habt acht! “

Schatzsuche in der Johannisnacht
Auch die Schatzgräberei blühte in der Johannisnacht, denn Heinzelmännchen und Elfen trieben ihr Unwesen und gingen umher und zeigten den Menschen, die Spuren verlorener Schätze, wenn sie ihnen wohlgesinnt waren. Leichtgläubige vergruben sogenannte Glückstöpfe, und hofften dass die Erdgeister diese mit Gold füllen.

Johanniszauber in der Johannisnacht
Kranke mühten sich auf nahe Höhen und um Genesung zu erlangen, schleuderten sie ihre alten Kleider den Hang hinab und murmelten dabei geheimnissevolle Sprüche.
Es gab auch auch gemeinsame Flurumgänge, die in vielen Gegenden statt fanden.

Johannisnacht in der Eifel
Auch in der Eifel wird für die Gegend um Prüm von einem Wundergespräch berichtet, welches Cäsarius v. Heisterbach um 1200 bezeugt haben soll:
Zwei Jünglinge, von denen der eine Truchseß des Abtes von Prüm war, erblickten an einem Vorabend des Johannistages nach Sonnenuntergang an einem kleinen Bach in der Nähe der Abtei eine weiß gekleidete Gestalt. das sie glaubten, die Person treibe irgendeinen Zauber, wie es in jener Nacht bräuchlich sei, suchten sie diese zu fassen, vermochten es aber nicht, denn sie hatten den Teufel in Gestalt eines Weibes gesehen.¹)

Wer ehemals um das Johannifeuer tanzte, mußte einen Kranz von Johanniskraut tragen und am Niederrhein flechteten mindestens bis um 1910 die Kinder Johanniskränze und warfen sie auf die Dächer, damit sie dem Haus Segen bringen sollten. Auch Beifuß ist bedeutungsvoll denn Grimm schreibt in seiner Mythologie:

„ Wer Beifuß im Hause hat, den mag der Teufel nicht schaden. Hängt die Pflanze über dem Tor, so ist das Haus gesichert vor dem Einschleichen böser Geister und gegen Feuergefahren. Man gürtet sich mit Beifuß und wirft ihn am Johannistag unter Sprüchen und Reimen ins Feuer, daher hat die Pflanze auch den Namen Johannisgürtel, Sonnwendgürtel und Gürtelkraut erhalten.“

¹) Dialogus miraculorum 5,30, hrsg. von J. Strange, Köln 1850, S. 315. Alexander Kaufmann (Cäsarius von Heisterbach S. 65. Köln 1862) denkt an die am Johannisabend übliche Lustratio (Reinigung oder Abwaschung im Flusse in zauberkräftigem Sinne), wie sie der italienische Dichter Petrarca in Köln am Rheinstrom schaute und in einem Briefe v. J. 13330 schildert; vgl. Fr. F. Wallraf. sammlung von Beiträgen zur geschichte der Stadt Köln S. 157-159. Köln 1818.

Quellen:

  • Von Deutscher Sitt und Art, Volkssitten und Volksbräuche in Bayern und den angrenzenden Gebieten von F.J.Bronner, 1908
  • Eifeler Volkskunde von Dr. Adam Wrede, Professor an der Universität Köln, zweite vermehrte Auflage von 1924
  • Die deutschen Feste in Sitte und Brauch von Rudolf Reichhardt, Pfarrer; zweite Auflage von 1911


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