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Pech
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Pech - ist eine schwarze, teerartige, superzähe Flüssigkeit; franz. Poix; latein. pix (Schwarzes Pech - pix liquiliquida)

Pech ist der allgemeine Name für die verschiedenen Zustände des im Safte der Nadelhölzer enthaltenen Harzes. Letzteres fließt zum Teil von selbst aus den Stämmen in halbflüssiger Verbindung mit ätherischem Öl und heißt dann Terpenthin. Destilliert man diesen in Wasser, bis das Terpentinöl ganz übergegangen ist, so erhält man Kolophonium. Kocht man Terpentin mit Wasser und rührt die Masse mit kaltem Wasser durch, so wird sie gelb (Gelbes Pech)
Gelbes Pech, poix resine; läßt man dagegen den Terpentin am Baume eintrocknen, so verliert er den größten Teil seines Öls und wird dann zu gewöhnlichem weißen Harz oder Galipot.

Destilliert man harziges Holz in verschlossenen Gefäßen oder sogenannten Teerschwelereien, so gehen in das Destillat, der Teer, der daher auch flüssiges Pech genannt wird, das Harz und Öl in eine andere Gestalt über. Durch die Destillation des Teers, erhält man dann Pechöl oder Kienöl und als schwarzen festen Rückstand, das schwarze Schiffspech. Fast überall wo Nadelwälder in Massen stehen, wird auch Pech gewonnen.
Pech ist der Rückstand bei der Destillation von Erdöl, Stein- Braun- und Holzkohlteer. Es wird als Bindemittel bei der Herstellung von Briketts verwendet und auch als Dachpappe zur Isolation gegen Feuchtigkeit.
Faßpech - Aus Fichtenharz wird das zum Auspichen der Fäßer verwendete Pech gewonnen. Schusterpech - das schwarze Schusterharz wird aus Holzkohlenteer hergestellt.

Sprichwort: wer Pech angreift, besudelt sich = latein: mala conuetudo nocet; quodsi cum malis consueveris, non expers eris labis.

Quellen:
- Real Lexikon von 1846
- Deutsch-lateinisches Lexikon von Dr. Fridrich Kraft (1830)
- Bertelsmann Lexika
- Internet Recherchen
- und andere

Pech - von Annemarie Böck

Pech - von Annemarie Böck
Ist, bzw, wird hergestellt aus Baumharz. Durch Vater kannte ich die Verwendung von Riemenpech, als Maschinen noch durch einen mehr oder weniger langen etwa 8 cm breiten Lederriemen von einem Elektromotor angetrieben wurden. In Betrieben (Werkstätten und Fabriken) mit mehreren Maschinen gab es die so genannten „Transmissionen“, wo von einer Antriebswelle aus die Riemen zu den verschiedenen Maschinen gingen. Vor der Zeit der Elektrizität wurden die Transmissionen durch Wasserkraft, also einem Mühlrad angetrieben.

Es gab aber auch Maschinen mit Handantrieb, z. B. Bandsägen, wobei sich Schulbuben manches „Schmalzbrot“ verdient haben! Die Riemen sind auch mitunter abgesprungen, was natürlich „Pech“ war! Diesem Übel abzuhelfen, kam eben Riemenpech zum Einsatz, was die ganze Sache klebrig machte und den Riemen besser auf seiner Spur hielt. Diese Antriebsart war auch eine äußerst gefährliche Angelegenheit, eine große Unfallgefahr, da sie meist ohne besondere Schutzvorrichtung in Betrieb waren. Das ist heutzutage (oder schon lange) verboten, aber noch auf Bildern und in Museen zu bestaunen.

Die Berufsgenossenschaften machten es dann jedoch zur strengen Auflage, diese Riemenantriebe vollständig zu verkleiden. Bei den modernen Maschinen sind die Motoren vollkommen geschützt im Maschinensockel eingebaut, der Antrieb erfolgt über Keilriemen.

Nun gibt es ja auch die Redewendung vom „Pech haben“. Dies kommt aus dem Mittelalter, der Zeit der Stadtmauern mit ihren Toren. Wenn unliebsame Besucher oder gar Feinde vor dem Stadttor standen und hartnäckig Einlass begehrten oder sich diesen mit Gewalt erzwingen wollten, wurde durch die über dem Tor befindliche „Pechnase“ (einer kleinen Öffnung in der Mauer) siedendheißes Pech gegossen, natürlich in der Hoffnung, daß es jene voll trifft!

Übrigens: Baumharz ist ein gutes Mittel, um lästige und schmerzende Schrunden (Risse an den Fingerkuppen) zu versorgen, sie so vor Feuchtigkeit zu schützen damit es schneller heilt. Mit einem dünnen Hölzchen (Zahnstocher) streicht man das honiggelbe flüssige „Pech“ in die Schrunde und taucht den Finger in Mehl, damit es nicht so pappt. Das kann so oft als nötig wiederholt werden, besonders bevor bei Hausarbeiten die Hände nass werden. Das flüssige Harz gewinnt man am leichtesten aus den Harzgallen der Bretter von Nadelhölzern (Einlagerungen in kleinen Hohlräumen). Es riecht (duftet) wunderbar, aber man sollte es nicht an die Kleidung bringen!

Mit freundlicher Unterstützung von Annemarie Böck
vom Schwangauer Land am Alpenrand
Titel: Pech
Autor: Annemarie Böck
Copyright: Annemarie Böck
gepostet von Annemarie Böck am:
Date: 27.09.2008 17:53
E-Mail: ferienwohnung@boeck-horn.de
http://ferienwohnung.boeck-horn.de/


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