Brauchtum von A - Z
www.brauchtumsseiten.de

www.brauchtumsseiten.de
Hier können Sie mithelfen und Bräuche, Feste, Traditionen aus ihrer Gemeinde/Region hinzufügen. Durch EURE Mithilfe werden die Brauchtumsseiten ständig erweitert und mit neuen Rubriken versehen.

Aschermittwoch
von Hubert Teplitzky, ehem.Kreisheimatpfleger im Landkreis Schwandorf

Aschermittwoch - Aschermittwoch in Bayern

Der Aschermittwoch hat bekanntlich seinen Namen von dem Bestreuen mit Asche, das ursprünglich zu den Übungen der kirchlichen Buße gehörte und das man bei uns heute "Einascheln" nennt. Die Asche galt seit den ältesten Zeiten bei den verschiedensten Völkern als mit besonders wirksamen heilvollen Kräften ausgestattet. Und zwar deshalb, weil sie als Überrest des läuternden Feuers frei von dämonischen Stoffen betrachtet wurde. Im deutschen Volksbrauch spielt die Asche gleichfalls eine bedeutende Rolle. Wenn man sowohl in katholischen als auch in protestantischen Gegenden am Aschermittwoch mit Asche bestreut wird, so hat sich dieser Brauch aus der lithurgischen Aschermittwochsfeier der katholischen Kirche entwickelt. Die Austeilung geweihter Asche, die ursprünglich nur den öffentlichen Büßern galt, ist seit dem Mittelalter zu einer für alle Gläubigen geltenden Zeremonie geworden. Der Glaube von der günstigen Wirkung der Asche führte aber auch dazu, dass Asche gegen Misswachstum auf die Felder gestreut oder auch dem Vieh unter das Futter gemengt wurde.

Obwohl der Aschermittwoch früher als ein strenger Büß- und Fasttag im kirchlichen Sinne galt, hinderte dies nichts daran, daß dieser Tag gerade für die ausgelassensten Weltkinder noch ein hochbedeutsamer Tag in entgegengesetzter Richtung war: Bei den hartnäckigsten Anhängern der Fastnacht hielt nämlich die Narrenstimmung noch nach und am Aschermittwoch war es, daß man sich in lustigem Kreise im Wirtshaus einfand, um in Schmerz durchmischter Feier die "Geldbeutelwäsche" vornahm. Sehr verbreitet war aber auch das "Fastnachtsvergraben". Dabei fand ein förmlicher Leichenzug unter Nachahmung der kirchlichen Gepflogenheiten und Handlungen statt. Das Begräbnis galt einem möglichst bizarr und komisch aussehenden Strohmann, als Symbol der zu Ende gegangenen Fastnacht, der unter fürchterlichem Geheul der vermummten Leidtragenden vergraben wurde. Dabei wurde eine spaßhafte Leichenrede gehalten. Das Ganze war so voller derbster Komik, daß vielfach dabei die Fastnachtsaus-gelassenheit mit ihrem Abschluss auch ihren Höhepunkt erreichte.

Quellhinweis:
Inhalt mit freundlicher Unterstützung von
Hubert Teplitzky, ehem.Kreisheimatpfleger im Landkreis Schwandorf
92526 Oberviechtach (Bayern)
Autor des Textes: Hubert Teplitzky
Titel: Aschermittwoch
Copyright: Hubert Teplitzky
Date: 17.01.2019, 10:35

→ Alle Beiträge von Hubert Teplitzky auf den Feiertags- und Brauchtumsseiten


http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/g/aschermittwoch-in-bayern/home.html

Infos, Bräuche aus ihrer Region hinzufügen


Namenstagskalender
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember