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Bammschlagen
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Beiern - - niederl. beieren mniederl. beieren, beiaerden - oder auf plattdeutsch "Beigeln" - beiaert = Glockenspiel

Bammschlagen/Bemmschlagen = Glockenspiel

Klick mich zum vergrössern Unter „Beiern“ versteht man eine besonders festliche Art des Glockenläutens, die sehr viel Kraftarbeit und auch viel Gefühl verlangt. Beiern bedeutet also das rhythmische Läuten einer Glocke - (mit dem Klöppel läuten), die sehr viel Kraftarbeit und auch viel Gefühl verlangt.

Siehe auch Läuteordnungen und ihre Bedeutung sowie die ausführlichen Informationen zum Glockenbeiern in Roisdorf (mit Bildern)

Eine weitere Variante ist das Bemmschlagen.
Das Bemmschlagen ist ein feierliches Glockenspiel, welches zum Beispiel an der kath. Pfarrkirche in Rheinbrohl zu hören ist.

Hier kommen Sie direkt zu den
Breniger Bammschläger
und zur
Bemmschläger-Zunft in Rheinbrohl

Das Beiern ist im Nordwesten Europas schon ein sehr alter Brauch. Im Rheinland reichen die ältesten Belege bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der älteste Beleg für das Bammschlagen stammt von 1338 aus Aachen. Die erste urkundliche Erwähnung der Bemmschläger ist auf 1763 datiert.

Die Glockenspieler schlagen mit Hilfe von Seilen zentnerschwere Klöppel gegen die ruhig hängenden Kirchenglocken. Beim Beiern werden manchmal die Glocken auch mit einer Art Hammer auf den äußeren Rand angeschlagen. Die ertönende Melodie verkündet, daß das Pfingstfest gefeiert wird.

Breniger Bammschläger - Geschichte
Das Bammschlagen hat eine lange Geschichte, die bis ins 14. Jhd. zurück reicht.

Der älteste Beleg für das Bammschlagen stammt von 1338 aus Aachen. Damals bezahlte man die Glöckner für das "drybbendey" am Fest der Übertragung der Reliquien von Karl des Großen (am 27.Juli). In Brenig liegt der erste Beleg nicht ganz so weit zurück, er geht lediglich auf das Jahr 1723/24

Der Brauch ist weit verbreitet er reicht bis nach Belgien, dort wird er "Trepetreye" oder "Trippetreien" genant.

Um 1600 war das Glockenbeiern (anderer Ausdruck für Bammschlagen) im Rheinland weit verbreitet. In einer Beschreibung eines Kurkölnischen Amtes heißt es: "Bei feierlichen Gelegenheiten [...] wurde mit einem Hammer in bestimmtem Rhythmus an die verschiedenen Glocken geschlagen, wozu in jedem Ort eigene Verschen bestanden.

[...] Leider ist dieser Brauch [...] seit einigen Jahren außer Übung gekommen. [...]". Weiter wird ein Pfingstfest beschrieben, bei der Prozession werden die Glocken geschlagen, die Bruderschaften und Kirchen zeigten was sie hatten und halfen sich gegenseitig.

Anlässlich der von 1813 bis 1815 dauernden Freiheitskriege scheint in den Vorgebirgsorten Sechtem und Waldorf gebeiert worden sein: "Am 6.April. 1814 teilte der Bürgermeister von Sechtem seinem Kollegen aus Waldorf die Eroberung Paris (31.3.) mit und lud ihn ein, deshalb zwei Stunden mit den Glocken zu beiern.".

Natürlich kam es auch zu Unglücken beim Bammschlagen, wenn z.B. Glocken zersprangen. Dies geschah auch in unserer Nähe wie etwa in Merten am 2.Februar. 1783 barst eine Glocke, die Glocke blieb 2 Jahre zerborsten liegen. In Rösberg auf einer Glocke von 1804, die 1808 beim "Bamschlagen" (kein Druckfehler Þ Rösberger Schreibweise) zerbrach und 1809 wieder in Form gebracht wurde stand: "Kaum war ich 1804 geboren, starb ich abermal 1808 durch Gewalt, bekam aber 1809 wiederum diese Form und Gestalt. Gott gebe mir längeres Leben. Jeder hüte sich, mich zu verderben, weil mein Tod viel Kosten macht; daher nehmet euch mit Läuten und Bamschlagen in Acht.". Jedoch ist diese Glocke, die dem heiligen Marcus geweiht war, im 1. Weltkrieg eingeschmolzen worden.

Am 9.Mai.1820 gab das Amtsblatt der königlichen Regierung zu Köln folgende Verordnung, die den "Gebrauch der Glocken bei gottesdienstlichen Verrichtungen und kirchlichen Ceremonien" regelt bekannt, " Alles übrige Geläute besonders das Glockenschlagen oder sogenannte Baiern, außer am Vorabend der feierlichen Fronleichnams-Prozession eine Stunde lang und am Tage selbst, während dem Zuge der Prozession, sodann am Vorabend des Tages, an welchem das Fest des Kirchenpatrons gefeiert wird, ebenfalls eine Stunde lang und während der Prozession am Tag selbst, wird strenge verboten."

Doch dieser Anweisung folgten die Orte Bornheim, Roisdorf, Dersdorf, Brenig, Waldorf, Hemmerich und Kardorf (ebenfalls Gummersbach) nicht. Auf drängen der Bürger wurde 1824 das Gesetz für giltig erklärt, jedoch wurde eingeräumt an hohen Festtagen auf Antrag zu gestatten. So fand das Erntedankfest in Gummersbach ohne Glockengeläute statt. Jedoch, auf drängen des Volkes, die mit diesem Brauchtum aufgewachsen waren, wurde die Läuteverordnung zu Weihnachten wieder gelockert. 1907 wurde eine Läuteverordnung aufgestellt, die das Baiern in Gummersbach zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Neujahr und Erntedankfest.

Jedoch ist vieler Orts durch: den Krieg, durch groben Unfug auf dem Glockenturm (bei dem Glocken zersprangen), Elektrifizierung der Glocken, o.g. Verordnung; das Bammschlagen vieler Orts ausgestorben. Was jedoch nie auf Brenig zutraf, auch o.g. Verordnung hielt die Breniger nicht vom Bammschlagen ab.

In Kardorf schaffte der Pfarrer Ende der 50er das Bammschlagen ab, weil er darin keinen christlichen Brauch fand. Später wollte man den Brauch wieder aufnehmen, jedoch waren die Hilfsmittel nicht mehr vorhanden. Mittlerweile wurde dieses Problem behoben. Dieser Wiederbelebungstrend setzte sich seit Ende der 70er in anderen Gemeinden fort.

Inhalt mit freundlicher Unterstützung der Breniger Bammschläger
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