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Krippenspiele, Weihnachtsspiele
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Krippenspiele und Weihnachtsspiele  — 

Krippenspiele und Weihnachtsspiele, früher szenischen Darstellungen des Weihnachtsevangeliums nur in der Kirche oder in Klöstern, findet man heute auch in Schulen und in Familien. Besonders schön sind die bayrischen und österreichischen Krippenspiele für die Kinder.

Viele Kirchen und Landschaften führen Jahr für Jahr ihr traditionelles Krippenspiel auf. So haben zum Beispiel in Coventry, England, die Handwerker der verschiedenen Gilden und Innungen, also Goldschmiede, Weber, Schneider und andere, seit dem 14. Jahrhundert jedes Jahr ein Spiel von der Geburt des Herrn aufgeführt und haben dabei ein spezielles Weihnachtslied gesungen, das heute noch gesungen wird.

Inhalte mit freundlicher Erlaubnis des Graf-Zeppelin-Gymnasiums in Friedrichshafen; aus der Jahresarbeit 'Rund um Weihnachten' von Simone Heiß, Kathrin Wetzel und Annette Grimm.

Krippenspiele  — 

Wie Pilze schießen die Krippenspiele aus der Erde, aber inmitten der Begeisterung drängt sich die Frage auf, ob diese Spiele wirklich kirchlicher Brauch Bürgerrecht gewinnen werden oder ob sie als Zeiterscheinung vergehen, so manchem anderen gleich, das die jüngste Zeit uns beschert hat.

Vom Erhabenen zum Lächerlichen, vom Feierlich-Ergreifenden zum Abgeschmackten ist nur ein Schritt. der beste Text kann da wenig nützen. Die Spielleitung ist es, die Untiefen umschiffen muss.

Unsere Kirchen, aus inneren Gründen der einzig mögliche Schauplatz eines Krippenspiels, sind doch äußerlich für solche Darstellungen oft wenig geschaffen. Da ist ein überfülltes Langschiff und vor ihm der ebenen Erde gelegene Altarraum. Man hätte ihn um mindestens einen Meter erhöhen und für eine angemessene Beschränkung der Besucherzahl sorgen müssen. Nun aber erhebt sich ein Geschiebe und Geschubse, die zehnte Reihe steht rücksichtslos auf, um Sicht zu gewinnen, die zwanzigste erklettert gar die Bänke: Das Ganze im Gotteshaus.

Der Andrang zum ersten Krippenspiel wird immer groß sein. „was seid ihr hinaus gegangen zu sehen?“ ein Theater in der Kirche. Eine Sensation, über die nur die in den Großstadtkirchen verfilmte Kreuzigung geht. Und am Ende kommt solcher Sensationslust die Eitelkeit der Krippenspieler selbst entgegen, der Engel, die weiße Kleider und aufgelöstes Haar kleidsam finden, der Könige, die sich in ihrer Würde fühlen, einer Maria, die stolz ist, die Hauptrolle zu spielen. Geldwechsler und Krämer im Tempel, die Seine Geißel trifft.

Und doch gehört so wenig dazu, ein Krippenspiel zu gestalten. Eine ihrer selbst nicht bewusste Kunst kann das Spiel gewiss verschönen. Ausdrucksvolle Sprache und reiner Gesang, sie sind das „hochzeitliche Kleid“, das dem Geburtsfest des Himmelskönigs ziemt. Das „Eine, das not ist“, die Magdgesinnung der Maria, da Leib und Seele von dem Schauer durchdrungen sind, Verkörperung göttlichen Geheimnisses zu sein: Das findet man oft gerade bei ganz einfachen Menschen.

Nur wenn ein Krippenspiel in diesem Sinne gespielt wird, als ein Gottesdienst, den der Spieler nicht für sich selbst allein, nein, im Angesicht und zur Erbarmung der Gemeinde verrichtet, nur dann kann es zu einer Bereicherung, einer Vertiefung unseres religiösen Lebens werden. Es strömt eine unvergleichlich bildhafte Kraft aus der anschaulichen Darstellung, die zugleich einmal weitere Kreise der Gemeinde und nicht immer nur den einen Pfarrer zu tätigen Trägern des Gottesdienstes macht. Ein Luther hätte seine helle Freude daran. Sein „Vom Himmel hoch“ ist ja ursprünglich als Krippenspiel gedacht.

In diesem Geist werden Entgleisungen von selbst vermieden. Engelflügel, Schminke, Perücken und falsche Bärte sind für „Nur-Wirklichkeitsmenschen“. Je weniger theatermäßig, mit je einfacheren Mitteln die Kleidung der Spieler beschafft ist, um so besser ist sie.

Seiner Bestimmung ganz gerecht werden wird das Krippenspiel erst, wenn es sich als Weihnachtssitte Bürgerrecht gewinnt. Wenn die wegbleiben, die enttäuscht sind, dass man „bloß das selbe“ spielt wie im Vorjahr. Das Ungewohnte, der Reiz der Neuheit, an dem unsere Zeit krank ist, muss abfallen. Nur so kann das Wesen zur Geltung gelangen.

Und noch eins. Wir kennen Spiele, die im kleinsten Dorf allein von Einheimischen dargestellt werden. Wenn sich die Einwohner des ganzen Dorfes ohne Ausnahme und Unterschied vereinen, das unkündbare Geheimnis zu verlebendigen, muss daraus Gemeinschaft erwachen, inmitten aller Zerklüftung der Zeit.

Wir haben noch andere Spiele in Kirchen gesehen, das Totentanzspiel, das Paradiesspiel und andere mehr. Keines macht es so leicht, wie gerade das Krippenspiel. Das größte Wunder der Natur, die Geburt eines Kindes, das größte Wunder Gottes, die Geburt Seines Sohne, der Märchenzauber deutscher Weihenacht mit ihrem Kerzenglanz: Wenn das nicht hilft, dem ist nicht zu helfen.

Von allen den Krippenspielen, die in den letzten Jahren zusammengestellt sind, führen wir nur zwei an, da sie dem, was wir von jedem, der sie einübt, mit dem Blaustift durchgearbeitet werden. Es gilt, sich dem religiösen Empfinden seiner eigenen Gemeinde anzupassen. Wer besondere Wünsche hat, möge sich an uns wenden.

  1. Das Gotteskind von A. Hermann; verlag Eugen Dietrichs, Jena
  2. Des ew`gen Vaters einig Kind von Paul Girkon; Verlag Eugen Dietrichs, Jena

Georg Kleibömer

Quelle:
Feste und Bräuche; ein Berater zur Vertiefung unseres Gemeindelebens zur Belebung deutschen Geistes und deutscher Sitte, Herausgegeben von Fichte Gesellschaft, e. V. (Gau Brandenburg), im Jahr 1925
bearbeitet und digitalisiert von www.brauchtumsseiten.de


Vom Himmel hoch da komm ich her  —  als kleines Krippenspiel

In einem früheren Weihnachtsheft der Zeitschrift „Deutsches Volkstum“ machte Dr. Stapel darauf aufmerksam, dass wir in diesem Luther Lied nicht nur einen unserer schönsten Weihnachtsgesänge haben, sondern zugleich ein kleines häusliches Krippenspiel, das „aufgeführt“ werden kann. Zur Aufführung gehört keine andere „Ausstattung“ als eine Krippe unterm Weihnachtsbaum. Viele werden erstaunt merken, wie viel dichterische Kunst in diesem Liede steckt, wenn es hier unten, auf verschiedene „Personen“ verteilt, abdrucken. Wie unterschieden sind in Klang und Wort die Strophen, die der Engel singt, das liebliche Kindergeplauder und der zuletzt voll einsetzende Schlussgesang der Gemeinde. Uns scheint, dass es nicht nur für die Familie, sondern bestimmt auch für Schulfeiern, vielleicht sogar für Feiern in noch größerem Kreise sich eignen kann.

Der Engel:
Vom Himmel hoch da komm ich her,
ich bring euch der guten neuen Mär;
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singen und sagen will.
Euch ist ein Kindlein heut gebor`n
von einer Jungfrau auserkor`n,
ein Kindlein, so zart und fein,
das soll euer Freud und Wonne sein.
Es ist der Herr Christ unser Gott,
der will euch führ`n aus aller Not;
er will euer Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.
Er bringt euch alle Seligkeit,
die Gott der Vater hat bereit,
dass ihr mit uns im Himmelreich
sollt leben nun und ewiglich.
So merket nun das Zeichen recht,
die Krippe, Windelein so schlecht,
da findet ihr das Kind gelegt,
das alle Welt erhält und trägt.

Ein Kind:
Merk auf, mein Herz und sieh dorthin,
was liegt dort in der Krippe drin.
Wer ist das schöne Kinderlein?
Es ist das liebe Jesulein.

Ein anderes:
Bis willekomm, du edler Gast
(Sei uns willkommen edler Gast),
den Sünder nicht verschmähet hast
und kommst ins Elend her zu mir,
wie soll ich immer danken dir?

Ein drittes:
Ach Herr, du Schöpfer aller Ding,
wie bist du worden so gering;
dass du da liegst auf dürrem Gras,
davon ein Rind und Esel aß.

Ein viertes:
Und wäre die Welt viel mal so weit
von Edelstein und Gold bereit,
so wär sie doch dir viel zu klein
zu sein ein enges Wiegelein.

Ein fünftes:
Der Sammet und die Seiden dein,
das ist grob Heu und Windelein;
darauf du König so groß und reich
herprangst, als wär` dein Himmelreich

Ein sechstes, älteres Kind:
Das hat also gefallen dir
Die Wahrheit anzuzeigen mir.
Wie aller Welt Macht, Ehr und Gut
vor dir nichts gilt, nichts hilft, noch tut.

Alle Kinder:
Ach mein herzliebes Jesulein
mach dir ein rein sanft Bettelein,
zu ruhen in mein`s Herzens Schrein,
dass ich nimmer vergesse dein.
Davon ich allzeit fröhlich sei,
zu springen, singen, immer frei,
das rechte Gusaniene schon (schön)
mit Herzenslust den süßen Ton.

Auch die Zuschauer fallen ein:
Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein`gen Sohn,
des freuen sich der Engel Schar
und singen uns solch neues Jahr.

Martin Luther

Quelle:
Feste und Bräuche; ein Berater zur Vertiefung unseres Gemeindelebens zur Belebung deutschen Geistes und deutscher Sitte, Herausgegeben von Fichte Gesellschaft, e. V. (Gau Brandenburg), im Jahr 1925
bearbeitet und digitalisiert von www.brauchtumsseiten.de



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Namenstagskalender
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