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Leonhard
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Leonhard  —  Leonhard, Leonard, Leonardi

Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag ist der 6. November

* unbekannt

am 6. November um das Jahr 559

In den Kirchen, namentlich in denen auf dem Lande trifft man oft das Bild eine Heiligen an mit seinem schwarzen Gewande bekleidet, eine zerbrochene Kette in der Hand: dies ist der heilige Leonhard, der des Heilands Wort: „Ich war gefangen und du hast mich besucht,” so treu erfüllt hat.

Er war ein Edelmann am Hofe des Frankenkönigs Clodwig, den der heilige Remigius getauft hat. Auch Leonhard erhielt bei dieser Gelegenheit mit vielen Edlen des Landes die heilige Taufe aus der Hand des heiligen Bischofs, und der König selbst war sein Taufpate. Mit der Taufgnade senkte sich auch ein lebendiger Glaube, eine zuversichtliche Hoffnung, eine feurige Liebe zu Gott in sein Herz. Er hatte dem Teufel und der Welt abgesagt, und wollte fortan nur mehr für Christus leben. Den heiligen Remigius, diesen so treuen Diener Gottes, nahm er sich zum Vorbild, ihm wollte er nachfolgen. Remigius, der sein Verlangen bemerkte und sich freute, an ihm einen Auserwählten Gottes zu gewinnen, hatte ihn lieb und weihte ihn zum Diakon. Wie sein Meister,, übte auch er die heilige Nächstenliebe mit allem Eifer und der größten Uneigennützigkeit. Was er besaß, gehörte den Armen, und nichts fürchtete er mehr als die Eitelkeit am Hofe des Königs. Er floh denselben so gut er konnte und mit Freuden befolgte er den Auftrag des heiligen Bischofs, dem Volke das Evangelium zu predigen. Die Zahl der Christen im Frankenlande war damals noch nicht groß; Abgötterei und Abergleube herrschten noch allenthalben. Leonhard predigte nun mit allem Eifer den blinden Heiden Christum, den Gekreuzigten, und trug die herrlichsten Früchte davon. Eine große Anzahl ließ sich taufen und bald gelangte der Ruf seiner Beredsamkeit bis an den Hof des Königs. Dieser ließ den heiligen Prediger rufen und trug ihm hohe Ehrenstellen an, ja er dachte ihm sogar ein Bistum zu. — Allein nichts fürchtete Leonhard mehr als hohe Würden; er hatte die Süßigkeit der Erniedrigung und Demut Christi gekostet und sein einziger Wunsch war, der Welt in stiller Einsamkeit ganz abzusterben. Er verließ daher heimlich den Hof des Königs und zog in die Gegend der heutigen Stadt Orleans. 2 Stunden davon lag das Kloster Micy, dem damals der heilige Abt Marimin vorstand. Hierher begab sich Leonhard und begehrte die Aufnahme. Er erhielt sie, legte nach einiger Zeit die Gelübde ab und führte nun ein Gott verborgenes, heiliges Leben. An dem Abte Maximin und dem Priester Lätus, einem heiligen Manne, hatte er die schönsten Vorbilder. Er machte sich bald alle Tugenden eines frommen Ordensmannes zu eigen, und legte so denn Grund zu seinem nachmaligen heiligen Leben und Tod. Da starb im Jahre 520 der heilige Maximin, den er wie einen Vater ehrte und liebte. Jetzt beschloß er, sich gänzlich aus der Welt zurückzuziehen und in tiefster Einsamkeit als Einsiedler seine Tage zu vollenden. Er verließ daher das Kloster, mit Einwilligung der Obern, und zog durch die Landschaft Berry dem Walde Pauvain zu, der sich meilenweit unweit Limoges über das Land erstreckte. Auf seinem Wege erblickte er in den Ortschaften Götzenbilder. Mit heiliger Entrüstung über diesen Dämonendienst begann er sogleich öffentlich das Evangelium zu predigen, und den unglücklichen Bewohnern die Augen über ihre Verblendung zu öffnen. Die Götzenbilder wurden zertrümmert und der wahre Gott auf seine Predigt angebetet. Da ihm Gott auch die Gabe verlieh, Kranke zu heilen und Teufel auszutreiben, so machten seine Worte auf diese Zeichen hin den tiefsten Eindruck auf die Gemüther, und bald gab es in der ganzen Gegend keinen Götzendiener mehr; Alles, Groß und Klein, verlangte die Taufe. Erfreutüberdiese Wirkungen der Gnade Gottes begab er sich endlich in den Wald bei Limoges und erbaute sich ein Bethaus an einem Orte, der Noblac hieß. Die wilden Früchte des Waldes und einige eßbare Kräuter waren seine Nahrung, Gebet und Betrachtung seine Wonne.

Einige Zeit verblieb er daselbst; aber bald trieb ihn der Eifer für das Heil der Seelen wieder hinaus unter die Menschen, um sie mit den Wahrheiten des Christentums bekannt zu machen und dem Himmel zu gewinnen. Da geschah es, daß er eines Tages, auf einem Waldwege wandelnd, den König mit seiner Gemahlin erblickte, die mit der Jagd sich beschäftigten. Die Königin war gesegneten Leibes und wurde wider Vermuten von Geburtsschmerzen befallen; ihr Leben und das ihres Kindes war in Gefahr. — Kaum erblickte der König den Heiligen, als er ihn in größter Angst bat, für die Königin zu beten. Leonhard warf sich auf die Knie, flehte zu Gott und siehe, sogleich gebar die Königin einen gesunden Knaben; ihr Leben war gerettet. Voll des Dankes und der Freude bot nun der König dem Diener Gottes reiche Geschenke an; dieser aber schlug sie aus und ersuchte den König, sie den Armen auszuteilen. Der König versprach dies zu tun, wollte jedoch, daß Leonhard die Waldung, wo das Wunder geschah, zum Geschenke annehme. Der Heilige begnügte sich aber mit einem Teile desselben, wo er zur Ehre der Mutter Gottes eine kleine Kapelle und ein kleines Klösterlein (Kloster Noblac) erbaute und darin nun seine Wohnung aufschlug. Bald hatte er die Freude, daß mehrere Männer, angezogen von seinem heiligen Wandel, sich zu ihm gesellten, und unter seiner Leitung Gott, dem Herrn dienten. Ihre Nahrung war Brot und Gemüse, aber leider mangelte es ihnen an Wasser. Da begab sich Leonhard in`s Gebet und alsbald sprudelte neben der Kapelle eine Quelle hervor. Die Kraft seines Gebetes bewirkte noch mehrere Wunder und es kamen deshalb Leute von Nah und fern, welche ihn um Fürbitte anriefen. Er half allen Notleidenden, denn er hatte ein gar mitleidiges Herz. Besonders hatte er das größte Erbarmen mit den Gefangenen, deren Los damals ein höchst trauriges war. Die Franken, ein kriegerisches Volk, hatten viele Kämpfer mit benachbarten Völkern. Die Feinde, die sie besiegten und gefangen nahmen, wurden in Ketten gelegt und wie Sklaven behandelt. Diese Gefangenen besuchte nun Leonhard, tröstete sie und befreite auch deren Viele aus der Gefangenschaft. Ja, seine Liebe zu den Gefangenen ging sogar so weit, daß er in die Gefängnisse drang, wo die Verbrecher lagen, dort dieselben heimsuchte und durch sein tröstliches Zureden auch ihre Seelen für Gott gewann. Der Ruf hiervon verbreitete sich überallhin, und da überall die Sage ging, daß Gott seinem frommen Diener Leonhard keine Bitte abschlage, so geschah es, daß selbst weit entfernte Gefangene, welche in den Kerkern schmachteten, seine Fürbitteanriefen, als wäre er schon unter den vollendeten Gerechten im Himmel. — Und sieh da, ihre Ketten fielen von Händen und Füßen; sie sahen sich erlöst und brachten zum Zeichen ihres Dankes dem Heiligen ihre zerbrochenen Ketten, legten sie ihm zu Füßen und baten ihn, bei ihm bleiben und Buße tun zu dürfen. Gott wollte auf solche Weise die Liebe des heiligen Leonhard zu den armen Gefangenen mit solch`wunderbaren Gebetserörungen belohnen. Leonhard wurde aber deshalb nicht stolz; er demütigte sich nur noch mehr, übte die strengsten Bußwerke und arbeitete Tag und Nacht am Heile der Seelen. Hatte er sich vom gebete erhoben, dann eilte er in die benachbarten Dörfer und Flecken, und predigte das Wort Gottes, unterrichtete die Unwissenden, ermahnte sie Unbußfertigen, und führte die Sünder zu Gott.

So erreichte er unter beständigen Arbeiten im Dienste des Herrn ein hohes Alter und sein Todestag rückte heran. Reich an Verdiensten starb er am 6. November um das Jahr 559 eines sanften Todes als Abt des Klosters Noblac

Auch nach seinem Tode hörte die wunderbare Erlösung der Gefangenen auf seine Fürbitte nicht auf. — Eines der berühmtesten, von vielen bewährten Geschichtschreibern erzähltes Wunder der Art ist Folgendes. Martel, Herr auf Bacqueville, war im vierzehnten Jahrhunderte in die Gefangenschaft der Türken geraten. beladen nun mit schweren Eisernen Ketten lag er im dumpfen Kerker. Unter den größten Leiden floß sein elendes Leben dahin. Eines tages nun meldete ihm der Sklave, der ihm täglich die spärliche Kost brachte und den er in der christlichen Religion unterrichtet hatte, daß er am folgenden Morgen werde hingerichtet werden. Von Todesangst erfaßt, warf sich Martel auf die Knie und rief die ganze Nacht inbrünstig den heiligen Leonhard mit dem lebendigsten Vertrauen um seine Fürbitte an. Auch machte er das Gelübde, wofern er aus der Gefahr errettet werde, zu des Heiligen Ehre ein Kapelle zu bauen. Hierauf schlief er ein und bei dem Erwachen fand er sich am Eingange des Waldes von Bacqueville versetzt, die Ketten noch an Händen und Füßen. Angekommen auf seinem Schlosse ließ er alsbald den Bau der Kapelle beginnen und die Ketten darin aufhängen. Noch heut zu tage feiern die Einwohner derselben Gegend das Andenken an dieses Wunder durch feierliche Prozession am ersten Sonntage im November, und das Landvolk vergißt die vilen Wohltaten nicht, die es durch die Fürbitte des Heiligen in seinen verschiedenen Anliegen erhalten hat.

In Deutschland wird der heilige Leonhard besonders als Schutzpatron der Pferde und Rinder gegen Krankheiten verehrt. Die vielen Leonhardifahrten die heute noch vielerorts statt finden sind Beleg und Beweis der großen Verehrung des Heiligen.

Gebet:
Heiliger Leonhard, der du durch dein Gebet und dein herzliches Erbarmen so vielen armen Gefangenen Trost und Erlösung gebracht hast, bitte für mich und alle armen Sünder, daß Gott in seiner Güte unsere armen Seelen aus den Banden der Sünde und des Todes befreie und zur Freiheit seiner Kinder führe! Amen

Reliquin: Seine Reliquin ruhen in der Kirche des Klosters "Leonard de Noblac" (im heutigen St-Léonard-de-Nolat bei Limoges in Frankreich)

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)


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