Osterbrunnen -
Vor der Einrichtung der heute so selbstverständlichen zentralen Wasserversorgung wurden Brunnen und Zisternen angelegt, um der Wasserarmut entgegenzutreten, da es aufgrund der geologischen Bedingungen des Fränkischen Juras kaum natürliche Sammelstellen für das Wasser gab. Aus diesen Quellen schöpften dann in der Regel die Frauen das Trinkwasser und schleppten es mühevoll in ihre Siedlungen. Ganz selbstverstandlich hielt man diese Quelle sauber und pflegte sie. Mancherorts errichteten die Bewohner ein sogennantes Brunnenhaus über der Quelle.
Wie bereits erwähnt ist eine zeitlich genaue Fixierung dieses Brauches nicht möglich. Mündliche Überlieferungen belegen uns den Brauch etwa bis Anfang des 20. Jahrhunderts - so begann man beispielsweise in Aufseß um l909 und in Engelhardsberg um 1914 mit dem Schmücken der Brunnen
Der Brauch des Osterbrunnenschmückens beginnt zunächst mit dem Säubern der Anlage, dem sog. "Fegen". Übten dieses Amt nur die jungen Burschen aus, so tun dies heute entweder die schmückenden Frauen oder deren Ehemänner. Danach wird der Brunnen geschmückt, im Volksmund spricht man dabei vom "Brunnenputzen".
Als Schmuck dienen ausgeblasene Eier, die einfarbig bemalt oder verziert sind. In manchen Orten ersetzten die verantwortlichen Personen die echten Eier mit Plastikeiern, da die ausgeblasenen Eier entweder durch die Witterung oder auch mutwillig zerstört werden.
Weiter gehören zum Schmuck einzelne oder zu Büscheln gebundene Papierbänder, sog. "Pensala". Girlanden und Fichtenzweige werden um Brunnentröge gewunden oder zu Gerüsten und Kronen geflochten, an welchen die Eier befestigt werden. In manchen Ortschaften ziert zusätzlich echter Blumenschmuck die Brunnen.
Alljährlich werden in heute über 200 Orten der Fränkischen Schweiz Osterbrunnen geschmückt. Die kunstvoll gestalteten Gebilde, zumeist mit Hunderten (wieder) handbemalten echten Eiern geziert, locken alljährlich Tausende von Besuchern an
Nähere Infos erhalten Sie bei der
Gemeindeverwaltung Hirschstein
Hauptstraße 7, OT Prausitz
01594 Hirschstein
gemeinde@hirschstein.de
http://www.hirschstein.de
Seit rund 13 Jahren schmücken wir den Brunnen unserer Heidegemeinde Faßberg (am Südrand der Lüneburger Heide im Landkreis Celle) mit einer Krone. Die Idee dazu habe ich aus Franken mitgebracht und freue mich, dass mittlerweile eine Tradition bei uns daraus geworden ist. Es beteiligen sich immer bis zu 30 Frauen am Schmücken, während den Männern mehr die schwere Arbeit des Transports und Aufstellens der Krone übertragen wurde.
Seit ein paar Jahren ist ein "Osterei" im Ortsteil Faßberg hinzugetreten sowie eine Krone im Ortsteil Müden (einem 1000-jährigem Heidedorf, das Hermann Löns lobend erwähnte!).
Beitrag mit freundlicher Unterstützung von Ilona Kellmann
Osterkronen in Faßberg/Lüneburger Heide
gepostet per eMail am 19.03.2006 12:58