"KRIPPERLROAS" in Ebensee am Traunsee
"Schnegerer"-Geheimnisse
Jahrhunderte alt ist in Ebensee die Tradition der Landschaftskrippe. Die Krippenschnitzer oder "Schnegerer", wie sie in der behäbigen Mundart genannt werden, haben den Ruf Ebensees weit über die Landesgrenzen hinausgetragen. Wahre Kunstwerke sind es, für die bereits ab Oktober Moos und Steine, Holz und Zweige gesucht werden. Denn jeder möchte seine Krippe in jedem Jahr wieder anders gestalten. Und jeder hat einen Geheimplatz, an dem er sein besonderes Moos für seine Krippenlandschaft sucht.
Heimische Figurenbilder wie der Vogelfänger mit einem Finken, die Vater-Sohn-Gruppe "Vada, laß mi a mitgehn" sowie Tiere vom Traunsee haben ihren Platz in den Ebenseer Landschaftskrippen. Aber auch Symbolfiguren wie der Weintraubenträger gibt es - Wein als das Sinnbild für das Abendmahl.
Manche Krippen werden immer weiter ausgebaut. Über die Geschichte von Christi Geburt geht es zuweilen bis zur Flucht nach Ägypten oder zur Beschneidung des Jesuskindes.
Aber: Obwohl in jedem Jahr Monate an Arbeit investiert, obwohl immer neue Figuren hinzugeschnitzt werden - zu sehen sind diese Wunderwerke erst von der Weihnachtszeit an. Im Heimathaus, einem erstaunlich gut ausgestatteten Museum, werden jedes Jahr sechs oder sieben große Landschaftskrippen freigegeben, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich wären.
Bis zum 2. Februar kann jedermann alle Krippen in den vielen Privathäusern von Ebensee betrachten. Danach werden sie abgebaut, dass "nicht der Fasching einihupft", wie die alten Ebenseer sagen. "Kripperlroas" heißt der Rundgang von Krippe zu Krippe. Vom Besucher, dem "Krippöschauer", wird für jede Krippe ein kleiner Obolus erbeten.
Jede Krippe trägt den Namen der Familie, in deren Haus sie steht. Aber nicht alle "Krippömandl", wie die Figuren heißen, stammen auch aus Familienhand. Berühmte Schnitzer wie Georg Fellner oder Paul Schwaiger sind mit ihrer Kunst in vielen Krippen vertreten. Und die verschiedenen Krippenfiguren geben Forschern inzwischen faszinierenden Aufschluß über Brauchtum und Kleidung in der Zeit ihres Entstehens.
Auskunft über die Adressen der privaten Krippen samt Krippenplan und die Öffnungszeiten vom Heimathaus ist erhältlich beim Tourismusbüro, A-4802 Ebensee am Traunsee, Tel. 06133/8016, e-mail: ebensee@traunsee.at, homepage: www.traunsee.at/ebensee
Das Salzkammergut galt seit jeher als Krippenlandschaft. So entwickelte sich im 19. Jahrhundert insbesonders in Ebensee ein neuer Krippentypus, die "Ebenseer Landschaftskrippe". Zu dieser Zeit verstanden es einfache, talentierte Ortsbewohner - meist Holzknechte oder Pfannhauser (Salinenarbeiter) - Krippenfiguren zu schnitzen. Diese Naturtalente nannten sich "Schnegerer".
Die figurenreichen, oft zimmerfüllenden Krippen - die meist mehrere hundert Figuren umfassen und in denen die Ebenseer Krippenbauer ihre geliebte Heimat darstellen und mit ihnen lieb gewonnenen Gestalten aus den Hirtenliedern bevölkern - sind die typischen Ebenseer Krippen.
Inhalte mit freundlicher Unterstützung des Tourismusbüro Ebensee
A - 4802 Ebensee am Traunsee, Hauptstrasse 34,
http://www.traunsee.at/ebensee - ebensee@traunsee.at
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