Brauchtum von A - Z
www.brauchtumsseiten.de

www.brauchtumsseiten.de
Hier können Sie mithelfen und Bräuche, Feste, Traditionen aus ihrer Gemeinde/Region hinzufügen. Durch EURE Mithilfe werden die Brauchtumsseiten ständig erweitert und mit neuen Rubriken versehen.

Christstollen
ein Service von www.brauchtumsseiten.de

Christstollen -

Der Ursprung und die Geschichte des Echten Dresdner Christstollens ®

Der handwerkliche Christstollen ist das Weihnachtsgebäck mit der wohl längsten Tradition in Deutschland. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte „anno 1329“ in Naumburg an der Saale, als Weihnachtsgabe für den Bischof.

Die Geschichte des Dresdner Christstollens ® beginnt etwa im Jahr 1400. Als Weihnachtsgebäck unter dem Namen "Striezel" wurde er erstmalig 1427 am sächsischen Hofe überreicht. Da dem Weihnachtsfest das Adventsfasten vorraus ging durfte vorerst keine Butter, Milch oder andere edlen Beigaben verwendet werden. So wurde er aus Mehl, Hefe, Wasser und Öl gebacken und war er eher ein fades Gebäck. Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht wandten sich im Jahr 1450 an Papst Nikolaus V. mit der Bitte, das Butter-Verbot aufzuheben. Der Heilige Vater ließ sich erweichen und schickte ein als "Butterbrief" bekanntes Schreiben, das gehaltvollere Zutaten erlaubte.

Der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands, der Dresdner Striezelmarkt verdankt diesem traditionsreichen Gebäck seinen Namen. So wurden um 1500 in Dresden "Christbrote uff Weihnachten" auf dem Striezelmarkt verkauft. In der Geschichte des Dresdner Christstollens ® haben auch religiöse Einflüsse die Formgebung bestimmt. So deutet der gerollte Stollen auf das in Windeln gewickelte und in der Krippe liegende Christkind hin.

Die Qualität und die festgelegten Inhaltsstoffe, sowie deren Anteil wird von der "Dresdner Backzunft" überwacht. 1990 haben sich alle interessierten gewerblichen Hersteller von "Dresdner Stollen" zu einer gemeinsamen Interessenvertretung, dem "Dresdner Stollen Schutzverband e.V." zusammengeschlossen. Dieser Verband garantiert dem Verbraucher durch ein Qualitätszertifikat, ein goldenes, ovales Siegel mit betriebsindividueller Kennzeichnung und dem Text: "Dresdner Stollen Schutzverband e.V.", die gleichbleibende Qualität der Dresdner Stollen.

Quelle:
Inhalte mit freundlicher Unterstützung von http://www.dr-quendt.de
Dr. Quendt Backwaren GmbH , Offenburger Str. 1, D-01189 Dresden
Tue, 4 Nov 2003 14:12:59 +0100


Nun einige Stollenrezepte aus alten Kochbüchern

Rezept von Hedwig Albrecht, Dresden von 1898 - Christstollen

Zuerst mache man in einer großen Schüssel oder einem Backtrog einen Teig an. Das erwärmte Mehl wird durchgesiebt und in die Schüssel getan, in die Mitte gieße man nun etwas frische Milch und die nötige Hefe und vermenge dieses mit etwas Mehl; dann schütte man die zerlassene Butter, große und kleine Rosinen, abgezogene, feingeschnittene, süße Mandeln, geschnittenes Zitronat und Zucker nach Geschmack in den Teig und arbeite diese Masse tüchtig durch, bis der Teig so dick wird, dass er sich von den Händen los löst. Nach und nach gießt man die erwärmte Milch daran. Darauf lässt man den durchgekneteten Teig am Ofen gehen, formt Stollen daraus und lässt sie darauf beim Bäcker im Backofen backen. Wenn sie vom Bäcker zurückkommen, werden die Stollen mit reichlicher Butter bestrichen und mit Zucker bestreut.

Kochbuch für die bürgerliche Küche von Hedwig Albrecht, Seite 135; Max Fischers Verlagsbuchhandlung, Dresden 1898


Aus dem Kochbuch von Emma Allenstein 1898 - Stollen zu backen

Zu 7 Liter Mehl nimmt man 1½ Liter gute, laue Milch, 1 ½ Pfd. Butter, ½ knappes Liter gute Hefen oder 200 Gr. in Milch aufgelöste Stückhefen, 1 Pfd. große und eben so viel kleine Rosinen, 135 Gr. süße und 65 Gr. bittere, gestoßene Mandeln, 270 Gr. klaren Zucker, einen knappen Speiselöffel Salz, ½ Weinglas Rum, eine fein gewiegte Zitronenschale und etwas Muskatblüte (oder 1 Gr. Zitronenschale und etwas Muskatextrakt). Will man nun backen, so macht man tags zuvor alles dazu Gehörige zurecht, vor allen Dingen muss man das Mehl in die warme Stube, nahe an den Ofen setzen, damit es, wenn es gebraucht wird, nicht zu kalt ist. Die kleinen Rosinen werden einigemal mit warmen und kaltem Wasser gewaschen und zwar so lange, bis das Wasser hell bleibt, dann legt man sie auf ein leinenes Tuch, trocknet sie mit einem andern rein ab und liest sie recht rein, damit keine Sandsteinchen darin bleiben. Die großen Rosinen werden rein gelesen, schnell mit wenig lauwarmen Wasser gewaschen, mit einem trockenen Tuche rein abgerieben und unter die gewaschenen, kleinen Rosinen gemengt, damit sie mit diesen über Nacht etwas anquellen. Das Mehl wird gesiebt, die Butter zerlassen, dass der Bodensatz zurück bleibt. Drei Stunden bevor man den Teig zum Bäcker schickt, fängt man an, den selben einzumachen. Man setzt bei dem Einmengen des Teigs ein Hefenstückchen an, indem man die Hefen in eine kleine Vertiefung in das Mehl gießt, dann den dritten Teil der Milch dazu gibt und nun mit einem Löffel rundherum rührt, so dass von den Seiten der Vertiefung so viel Mehl in die Milch und Hefen fällt, dass es ein dicker Brei wird. Diesen bestreut man obenher ganz leicht mit Mehl und lässt ihn zugedeckt am warmen Ofen eine Stunde oder noch etwas länger stehen, bis die Hefe gehörig aufgegangen ist, dann erst mengt man die anderen Zutaten unter den Teig und lässt ihn hierauf noch 1 Stunde gehen. Das tüchtige Kneten und Durcharbeiten des Teiges ist eine Hauptbedingung zum Geraten der Stollen. Nun bereitet man in einem Korbe ein weißes Tuch aus, bestreut es gut mit Mehl, legt den Teig hinein und bestreut diesen ebenfalls mit Mehl, setzt ihn an den warmen Ofen und läßt ihn so lange gehen, bis er zum Bäcker getragen wird; sollte er zu rasch gehen, so setzt man ihn von dem Ofen etwas weg. Ehe die Stollen gebacken werden, bestreicht man sie leicht mit Wasser und bestreut sie mit gröblich gehackten Mandeln. Sobald sie nun aus dem Ofen kommen, werden sie gut mit zerlassener Butter bestrichen, mit Zucker und Zimt bestreut und nach Belieben mit Rosenwasser besprengt; durch letzteres bleibt die Rinde gelinder. (Statt aller Gewürze [bittere Mandeln auch mit inbegriffen] kann man auch 1 Gr. Napfkuchengewürz pro Pfd. Mehl nehmen.)

Aus dem Kochbuch von Emma Allenstein 1898 - Feine Stollen

7 Liter Mehl, 8/4 LiterLiter gute dicke Hefen oder 240 Gr. Stückhefen, 1½ Liter Milch, 6 Eier, 1½ Pfd. Schmelzbutter, 1 Pfd. frische Butter, 8/4 Pfd. Zucker, 1½ Pfd. kleine und 2 Pfd. große Rosinen, 125 Gr. Zitronat, 200 Gr. süße, 100 Gr. bittere Mandeln, 1 Speiselöffel Salz, für 6 Pfg. Zimt, eben so viel Muskatblüte, 2 Zitronenschalen (oder 5 Gr. Vanille-, 1 Gr. Muskat-, und 3 Gr. Zitronenschalenextrakt) und ein Weinglas Rum. Im übrigen verfährt man, wie bei den gewöhnlichen Stollen (Rezept zuvor) angegeben ist. Zur Erleichterung für junge, noch unerfahrene Hausfrauen, die, wenn sie mit ihrem Stollenteig zum Bäcker kommen, oft von noch unwissenderen Gesellen abhängen, erwähne ich noch, dass man Stollen, namentlich von dem besseren Teig, nicht über 6 Pfd. schwer macht. Sind die Stollen schwerer, so heben sie sich im Backofen nicht so leicht, müssen, um durchzubacken, länger darin stehen bleiben und werden dabei leicht zu braun.

Quelle:
das beste bürgerliche Kochbuch vorzüglich für das Haus berechnet; Ein Handbuch für jede Hausfrau und Köchin, unentbehrlich für Anfängerinnen in der Kochkunst, von Emma Allenstein; Neu bearbeitet von M. Schlömilch, Achtzehnte vermehrte und verbesserte Auflage; Gera 1898


Illustriertes Viktoria Kochbuch von 1891 - Stollen (Striezel)

Man nehme hierzu 2 Kilo Mehl, 1 Liter gute Milch, ½ Kilo Butter, 125 Gr. Hefe, 125 Gr. Korinthen (Weinbeeren) und eben so viel große Rosinen (Zibeben), 62 Gr. fein gestoßene süße Mandeln und 250 Gr. gestoßenen Zucker. Zum Bestreichen der Stollen lässt man etwas Butter und Zucker zurück. Will man backen, so macht man den Tag vorher alles zurecht. Vor allen Dingen muss das Mehl an einen warmen Ort gesetzt werden, damit es zum Gebrauche nicht kalt ist.

Sollen nun die Stollen den nächsten Tag zu einer bestimmten Stunde gebacken werden, so fängt man 4 Stunden vorher an, den Teig auf folgende Weise einzurühren: Das Mehl wird zuerst durchgesiebt, dann tut man 3 Teile davon in den Backtrog. Die Butter muss weich gemacht sein; jedoch darf sie nicht zerlaufen. Die trockene Hefe wird mit lauer Milch aufgelöst, die andere Milch wird lauwarm gemacht. Hierauf macht man in den einen Teil des Mehls in der Mitte eine Vertiefung, gießt in diese zuerst die Hefe und vermengt sie mit etwas Mehl. Nun macht man in den zweiten Teil des Mehls ebenfalls eine Vertiefung, gießt die Milch hinein und vermengt sie auch mit etwas Mehl. Ist dieses geschehen, so vereinigt man beide Teile gut miteinander; dann knetet man die Butter hinein, streut Zucker und Mandeln über den Teig, arbeitet alles mit dem dritten Teil Mehl mit beiden Händen recht durcheinander und zwar so lange, bis der Teig anfängt, sich von den Händen abzulösen; zuletzt mischt man noch die Rosinen, welche nicht zu kalt sein dürfen, gut darunter. (Tut man die Rosinen gleich mit in die Masse, so werden sie zerdrückt und das Gebäck wird unansehnlich.) Nun breitet man ein weißes Tuch in einen Korb, bestreut es gut mit Mehl, legt den Teig hinein und bestreut diesen dann auch mit Mehl, setzt ihn an den warmen Ofen und lässt ihn so lange gehen, bis er zum Bäcker getragen wird. Sollte er zu schnell anfangen, aufzugehen, so setze man ihn etwas vom Ofen zurück. Von diesem Teig bekommt man drei schöne Stollen; nach dieser Weise kann man auch mehr oder weniger backen.

Wenn die Stollen nun aus dem Backofen kommen, so bestreicht man sie auf beiden Seiten mit zerlassener Butter und bestreut sie mit Zucker.

Illustriertes Viktoria-Kochbuch der nord und süddeutschen Küche von Hedwig Hohenwald, Oranienburg 1891


Rezept 1935 von Mary Hahn 1912 - Stolle oder Striezel

Von 70 g mit 1/8 l lauwarmer Milch aufgelöster Hefe und 250 g Mehl macht man in einer kleinen Schüssel ein Hefenstück und lässt es 15 Min. gehen. Indessen rührt man in der Backschüssel 750 g Mehl, 4 Eier, 130 g Zucker, 20 g fein geriebene bittere Mandeln, 1 Prise Salz, abgeriebene Zitronenschale und etwas fein gestoßene Vanille mit der nötigen lauwarmen Milch zu einem festen Teige an, mischt das aufgegangene Hefenstück darunter, arbeitet den Teig recht glatt und fein, knetet 400 g in kaltem Wasser ausgewaschene Butter in den Teig, mischt 250 g große entkernte Rosinen, 250 g Korinthen, 80 g fein geschnittene süße Mandeln, 70 g feinstiftig geschnittenes Zitronat darunter, stäubt etwas Mehl über den Teig und lässt ihn mit einem Tuche bedeckt an einem warmen Ort langsam aufgehen, legt ihn dann auf den mit Mehl bestreuten Tisch und formt ihn zu einer Stolle, wie Nr. 1926 *) beschrieben ist und lässt sie aufgehen, bestreicht sie dann mit zerlassener Butter, bäckt sie in mäßiger Hitze reichlich 1 Std., bestreicht sie noch heiß noch einmal mit Butter und bestäubt sie sofort mit Puderzucker.—

man kann auch ein eigroßes Stück gutes Nierenfett feingehackt unter den Teig mischen, wodurch der Kuchen sehr geschmeidig wird. — Dieser Teig ergibt 2 mittlere Stollen im Bratofen gebacken, lässt man sie beim Bäcker backen, so kann man 1 Stolle davon machen. Wünscht man mehr Stollen zu backen,, so lassen sich die Verhältnisse der Zutaten leicht vermehren.

*) wie Nr. 1926 beschrieben
formt ihn zu einer an beiden Enden etwas spitzer zulaufender Wurst, legt sie auf eine Blech, lässt sie aufgehen, drückt einen dicken Stock der Mitte entlang darauf, drückt die eine Hälfte etwas drückt die eine Hälfte mit dem Stock oder Rollholz etwas dünner, bestreicht sie leicht mit Wasser, klappt sie auf die andere wieder hinüber und lässt den Kuchen wieder aufgehen;

Rezept 1936 von Mary Hahn 1912 - Mandelstollen

Mandelstollen werden ebenso bereitet, nur lässt man die Rosinen und Korinthen fort und gibt mehr Mandeln dazu.

Rezept 1937 von Mary Hahn 1912 - Schlesischer Mohnstriezel oder Stolle

Die Hälfte des zur Stolle Nr. 1935, (siehe etwas weiter oben) aber ohne Rosinen, Korinthen und Zitronat bereiteten Teiges oder einfachen Hefeteig rollt man dünn länglich-viereckig aus, bestreicht ihn mit nachstehender Mohnfüllung, wobei man an einer Längsseite einen etwa 3 cm breiten Rand frei lässt, der mit Ei bestrichen wird, rollt den teig zusammen wie eine Biskuitrolle, legt sie auf ein Blech zum Aufgehen, bestreicht sie dann mit Butter, bäckt sie in mäßiger Hitze schön braun, bestreicht sie sogleich noch einmal mit Butter und streut feinen Zucker darüber.

Mohnfüllung
250 g schwarzen Mohnsamen wird mit Wasser gebrüht, auf einem feinem Suebe abgetropft, in einer Reibefatte mit etwas Sahne oder Milch fein gerieben, bis er sich nicht mehr körnig anfühlt, mit 3 Eßlöffel Zucker, 1 Teelöffel Zimt, 40 g süßen und einigen bitteren, geriebenen Mandeln und einigen Löffeln Rosenwasser zu einem dicken Brei angerührt, der sich gut streichen lässt.

Quelle:
Illustriertes Kochbuch für die einfache und feine Küche von Mary Hahn, ein unentbehrliches Nachschlagebuch für Hausfrauen und Köchinnen, unter besonderer Berücksichtigung der Anfängerinnen, 5. Auflage, von 1912


Leider habe ich für diese Seite noch keine weiteren Informationen und Bilder und bitte um Mithilfe

Infos, Bräuche aus ihrer Region hinzufügen


Namenstagskalender
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember