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Krippe
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Krippe  —  franz. Crèche, ital. Presêpe

Krippe, biblische Darstellung der Geburt Christi mit Figuren aus Holz oder Pappe. Seitdem der heil. Franziskus 1223 zur Feier des Weihnachtsfestes eine Krippe errichtete, hat sich die fromme Gewohnheit, Krippen zu bauen, in allen katholischen Ländern verbreitet und drang aus den Kirchen auch allmählich in die Familien ein. Anfangs ebenso ausschließlich konfessionelles Kennzeichen der Katholiken wie bei den Protestanten der Christbaum, singt in neuester Zeit die Krippe an, sich zur Unterhaltung der Kinder auch in protestantischen Ländern einzubürgern, während umgekehrt der Christbaum auch bei den Katholiken mehr und mehr Eingang findet. Am beliebtesten sind diese Weihnachtskrippen (auch Präsepien genannt) in Tirol, wo man zugleich die größten und kunstreichsten antrifft.

Krippe als Warteanstalten
Mit dem Werk Krippe bezeichnet man außerdem Warteanstalten für kleine Kinder armer Mütter.

Krippe im Wasserbau
Im Wasserbau heißt Krippe ein zum Schutz von Ufern oder Brückenpfeilern dienendes, aus eingetriebenen Pflöcken und Ruthen hergestelltes Flechtwerk.

Krippe als Sternbild
Krippe ist auch der Name einer Gruppe von sehr kleinen, dicht beieinander stehenden Sternen im Sternbild des Krebses, welche zusammen wie ein einziger nebeliger Stern erscheinen.

Quelle:
Meyers Konversations-Lexikon, eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens, Dritte gänzlich umgearbeitete Auflage, zehnte Band, Seite 376 von 1877
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Krippe  —  von Paulus Cassel, Professor und Licentiaten der Theologie.; von 1862

Die Historie, von der der Evangelist erzählt:

„ Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge “

Alle christliche Freude und Erinnerung begann von da. Alle Frömmigkeit stellte sich im Geiste an die ärmliche Stätte in Bethlehem. dessen, der erlöset war, vor Freuden. Der Ausruf des Kirchenvaters, dass in der Geburt Christi und seinem Feste alle anderen beginnen, musste längst in den christlichen Gemeinden erwogen sein. Die Verborgenheit, die Ärmlichkeit, das Elend eines Stalles und der Krippe kannten sie alle. Das unbegreifliche Wunder, daß ihr Erlöser dort geboren sei, war doch so fasslich. Schon zu Epiphanias` Zeit war der Brauch in Ägypten unter den den Christen, nach welchem man „die jungfräuliche Mutter und das Kind, das in der Krippen liegt, verehrt.“ Lebendig stellen Lehrer und Prediger ihren Gemeinden die große Geschichte vor Augen. „Meine Ohren, ruft Chrysostomus aus, schwirren vor den Tönen der Hirten, die himmlischen Gesang singen.“ Begeistert hören sie die Stimmen, sehen sie das göttliche Werk — sie rufen zur Andacht auf vor dem himmlischen Geiste; sie fallen nieder vor der Krippe in Bethlehem. Bekannt ist, dass Hieronymus in Bethlehem seine letzte Heimat auf Erden aufschlug, um an der Krippe Jesu dort zu beten. Ihm nach ist für die Pilger aller Jahrhunderte die Marienkirche das Ziel aller Sehnsucht geblieben, wo man in Bethlehem die Geburtsgrotte zeigt, „zu welcher der blendende in Silber strahlende Stern der Magier, von Lampen erleuchtet, mit Inschriften versehen, den Eingang bildet.“
Frommer Enthusiasmus sah im Geiste vor seinen Augen das Wunder göttlich sich wiederholen. „Sie schwur, sagte Hyronymus von der frommen Paula, nachdem sie Herberge und Krippe gesehen hatte, dass sie mit den Augen des Glaubens das Kind in Windeln eingewickelt, den Herrn in der Krippe liegend, die Magier anbetend, erblickte.“ Lebendig und bildlich stellten die Gemeinden die heilige Stunde überall dar.

„ O wäre es mir doch vergönnt, ruft ein alter Kirchenvater aus, jene Krippe zu sehen, in welcher der Herr lag. Jetzt haben wir aus Ehre für ihn die schmutzige weggesetzt und eine silberne aufgestellt. Aber mir ist die weggenommene wertvoller. Silber und Gold ist Sache des Heidentums. Christlicher Glaube will eine schlichte Krippe. Der in jener Krippe geboren ist, verachtet Gold und Silber. Ich verdamme nicht, welche es um Ehre willen machten. Aber ich bewundere den Herrn, welcher der Schöpfer der Welt ist und nicht zwischen Silber und Gold, sondern in der Niedrigkeit geboren ist.“
Was hier gesagt ist, gilt von vielen Darstellungen und Kirchen. Es werden Ställe geschildert, pallastähnlich mit alabasternen Wänden, mit Triumphbogen als Eingang. Im Morgenland stellt man stets eine Grotte dar, wo auf der rechten Seite Maria auf den Knien Christum in die Wiege legt; links ist Joseph auf den Knien und hält seine Hände vor der Brust gekreuzt.
Im Abendlande wird meist eine schlechte Hütte, ein Stall mit Stroh gedeckt, dargestellt. Als solche sind denn auch meistens die kleinen Krippen gebildet, welche man mit Moos umkleidet unter die Weihnachtsbäume setzt oder besonders aufbaut, auch in der Kirche. das christliche Volk lernte von der großen Lehrerin, der bildenden Kunst, die christliche Wahrheit; das Drama der Schrift wurde ihm an jedem Fest sichtbar vor den Augen wiederholt. Wenn die Szene dargestellt war, da das Kindlein in der Krippe lag, Eltern und Hirten um ihn her, erkannte das Volk einesteils das Wunder der Liebe Gottes und andernteils den Sieg seiner Kirche, in welcher Christus nicht mehr im Elend, sondern unter jauchzendem Volke wiedergeboren war. Damals in Bethlehem war alles dürftig, dunkel und kalt. Da fehlte Liebe und Pflege der Menschen. Nun aber steht nicht blos eine kleine Schar von Hirten, sondern das ganze Christenvolk jung und alt an seiner Krippe, schaut dem lieblichen Kind in`s Auge, freut sich seines Heiles und erwägt seine Pflicht und seinen Glauben. Die ganze Christenheit wird nun die lieb erfüllte Pflegerin. In Bethlehem war keine Wiege, darin in warmen Schlummer das königliche Kind ein gewiegt ward. Nun singt alles Volk an seiner Wiege, fromme Herzen wiegen es ein. Ein deutscher Prediger des 13. Jahrhunderts spricht zart und schön:

„Un reht gelicher wise als diu heveamme leget blumen in die wiegon alder in de betteli, in dem de kindeli liget, also soltu reht och legen un streuwen die blumen der tugende in die wiegon un in de betteli dinez herzen, das kindeli Jesus dester gerno darinne ruwege,(daß das Kindlein Jesus desto lieber darinnen ruhete.)“

Wie das Kindlein im Herzen, darin es allein immer neu wieder geboren werden soll, immer neu gewiegt wird, so stellte es der alte Brauch vor Augen dar.

In Frankreich, Italien und Deutschland, wohl in allen katholischen Ländern, war hinter dem Altar eine Krippe aufgestellt. „Brüder, ruft der Abt Guerricus im 12. Jahrhundert aus, auch ihr, auch wir haben heute das Kind gefunden in Windeln gehüllt und liegend in der Krippe des Altars. “ Die heilige Jungfrau war im Bilde dargestellt. Ein Knabe verkündet als Engel die Geburt Christi. Die Hirten kommen und singen: Friede auf Erden. Es finden Wechselgespräche statt. Vor dem Altare wird eine neue Messe gelesen. Und unter Liedern wird das Kind gewiegt.

Aus dem Buch „Weihnachten“ Ursprünge, Bräuche und Aberglauben. Ein Beitrag zu Geschichte der christlichen Kirche und des deutschen Volkes von Paulus Cassel, Professor und Licentiaten der Theologie.; von 1862
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Krippe  — 

In der heutigen Zeit werden auch Einrichtungen zur Kindertagesbetreuung für Kleinkinder und Säuglinge ab ca. einem halben Jahr als Krippe bezeichnet

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