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Gregoriustag, Gregor - 12. März
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Gregoriustag - Einschulungstag, Brezeltag
Auch Martin Luther wurde am 12.03.1491, dem Gregoriustag, in der Mansfelder Lateinschule eingeschult.

Der Heilige Gregor I. der Große, Papst und Kirchenlehrer.
Gregorius (=wachsam) wurde 540 in Rom geboren. der Vater Gordian war ein angesehener und reicher Senator, die heilige Sylvia war seine Mutter. Von Jugend an fromm, verwendete Gregor sein großes Erbe zu unzähligen guten Werken. Er stiftete auf der Insel Sizilien 6 Klöster und verwandelte sein Vaterhaus in eine Benediktinerkloster, trat dort selbst ein, wurde Abt des selben und im Jahre 590 zum Papst erwählt. Der Heilige hatte sich geflüchtet und verborgen; aber eine Lichtsäule half ihn finden und so nahm er das höchste Amt auf Erden an. Großartige Werke vollbrachte der Heilige ungeachtet seiner schwächlichen Gesundheit und wiewohl er die letzten 5 Lebensjahre wegen arger Gichtleiden das Bett nicht mehr verlassen konnte. Der heilige Papst Gregor I. der Große hielt Homilien an das Volk, verbesserte den Kirchengesang, erließ die heilsamsten Verordnungen für die heilige Kirche, regelte das Armenwesen und aß nie, ohne zuvor den Armen, wovon er 12 am Tische hatte, von seinen Speisen gegeben zu haben; kaufte Kriegsgefangene los und sorgte für die gottgeweihten Jungfrauen. Er bekehrte viele Juden, sorgte für die Bekehrung Englands, indem er den heiligen Augustin mit mehreren Missionären dorthin sendete. Seine Hirtensorgfalt erstreckte sich auf die Longobarden, auf Frankreich, Spanien und Afrika, auf das griechische Reich. Der heilige verfaßte die herrlichsten Schriften und wird deshalb unter den 4 großen lateinischen Kirchenväter gezählt. Am 12. März 604 erfolgte sein Tod. Sein heiliger Leib wurde zu St. Peter beigesetzt. In Rom sind ihm 3 Kirchen geweiht, wovon eine auf dem Grunde seines väterlichen Besitzes steht. Er ist auch Schutzpatron der Gelehrten.

Quelle:
Heiligen-Legende für Schule und haus von Wilhelm P. Auer, Kapuzinerordenspriester, 5. Auflage von 1907

Brauchtum am Gregoriustag in der Rhön und in Koblenz -

Das Fest des heiligen Gregorius: In der Rhön kennt man die Feier des Brezeltages am Festtag des heiligen Gregorius am 12. März, wie es in einem überlieferten Buch von 1908 über Deutsche Sitt und Art geschrieben steht. Nach uraltem Brauch werden den Kindern von ihren Paten Brezen und süße Eierwecken gespendet.

Dieser gelehrte Papst, welcher den kirchlichen Gesang sehr verbesserte, war im Mittelalter Schutzpatron der Schulen. An seinem Ehrentag veranstaltete man in Deutschland vielerorts Schulfeste mit sogen. "Bischofsspielen" und Umzügen, bei denen es ziemlich lebhaft hergeing. Hiervon hat sich wohl bis auf unsere Zeit (Text von 1908) die Redensart erhalten "Ist das eine Gregori" wenn bei Unbedeutendem ein besonderes, festliches Gespränge mit Lärm entfaltet wird. An Gregori war vielerorts feierlicher Schluß der Winterschule.— der Sittenschilderer Pfarrer Leopold Höhl erzählt uns in seinem "Rhönspiegel" über den "Brezeltag, dieses Fest für die liebe Jugend, das in mehreren Dörfern des Ulstergrundes begangen wird", folgendes:

"Nach einer uralten Stiftung werden unter den Schulkindern am St. Gregoriustag Brezeln ausgeteilt; es geschieht dies in der Schule, nachdem die Kinder vorher in der Kirche ein Gebet für den Stifter verrichtet haben. Mit besonderer Feier wird der Brezeltag in Hilders begangen, mit einer feierlichen Kinderprozession durch das Dorf, wobei die Knaben meist Fähnlein tragen, die Mädchen mit Kränzen geschmückt sind. das ganze Dorf ist auf den Beinen, um die fröhlich singende und festlich geputzte Kinderschar vorbei ziehen zu sehen. In Hilders erfolgt erst nach der Prozession die Verteilung der Brezeln, womit selbst die Kleinen auf den Armen der Mütter bedacht werden.

Ein früherer Schilderer der Rhön, Jäger, nennt diese Feier das Gregorisingen, das im Mittelalter in Deutschland sehr gebräuchlich gewesen sei und dem Andenken des Verbesserers unseres kirchlichen Gesanges gegolten habe."

Was meint nun ihr dazu? fragte der Vater.
Ei, ich glaube, wir haben da wieder die Reste eines alten Sommertag- oder Frühlingsfestes vor uns, bemerkte Walter. Denn der Gregoriustag ist so nahe aum den Frühlingsbeginn, wie der Mittfastensonntag.
Du hast nicht übel geurteilt, ermunterete der Vater. denn daß die Gregoriusfeste nichts mit dem 30jährigen Kriege zu tun haben, wie von mehreren Seiten behauptet werden sollte, erhellt daraus: "In den Schulmatrikeln der Stadt Koblenz wird der Feier schon 1598 und 1600 erwähnt" also bereits ein Lebensalter vor den Schwedenkämpfen.
"Aus der Mitte der Schulkinder wurde ein sogen. Schulbischof gewählt, vor dem zwei andere Kinder hergingen. Unter Gesang fand ein stattlicher Zug der Schulkinder alljährlich durch die Straßen der Satdt koblenz statt. An den Maienbäumchen, getragen von den Schülern der unteren Klassen, hingen Brezeln, Johannisbrot, Pfefferkuchen und Äpfel.
Vom Jahre 1725 an wurde das Gregoriusfest ohne Schulbischof gefeiert. Früher wurde das Fest immer am 12. März abgehalten, später im Juni.

Quelle:
Von Deutscher Sitt und Art - Volkssitten und Volksbräuche in Bayern und den angrezenden Gebieten von F. J. Bronner; München 1908


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