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Nicht nur zur Weihnachtszeit ein echter Hingucker
Die Bergaufzug im Museum Rodewisch ist sehenswert

Bergaufzug - Text und Bildauswahl: Peter Benz

Nicht nur zur Weihnachtszeit ein echter Hingucker

Der bewegliche  Bergaufzug mit über 200 laufenden und 140 stehenden Figuren Die Bergparade im Museum Rodewisch ist sehenswert
Rodewisch. Eine feste Größe bildet im Museum Göltzsch in Rodewisch/V. die weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannte Weihnachtsausstellung. Die Exponate konnten immer von Ende November bis Februar betrachtet werden. In diesem Jahr wird die Schau am 1.Adventssamstag, den 1.12. eröffnet. Bis zu 30 000 Besucher wurden gezählt. Seit mehr als vierzig Jahren hat sich aus kleinen Anfängen eine beachtliche Schau entwickelt. Großen Anteil an den Erfolg hatten der 1990 verstorbene Museumsleiter Erhard Seifert, seine Ehefrau Edda und des vielseitigen Museumshandwerkers Karl Renger. 1985 hatte Erhard Seifert eine neue Idee.

Der mechanische Bergaufzug
Der bewegliche  Bergaufzug mit über 200 laufenden und 140 stehenden Figuren Angeregt von gedrechselten erzgebirgischen Bergparaden und älteren mechanischen Weihnachtsbergen entwickelte er den Plan einer großräumigen mechanisierten Bergparade. Um das fertige Werk zu seinem endgültiger Standort in den Museumsräumen transportieren zu können, mussten erst die Fenstergitter abgetrennt werden. Zur Weihnachtsausstellung 1985 konnten dis Besucher erstmals die rund 5 m breite und 2 m tiefe Szenerie des Marktplatze einer winterlichen erzgebirgischen Bergstadt der Biedermeierzeit mit fas 350 Figuren bestaunen. Vor den geschickt gestaffelten und bis ins kleinste Detail historisch getreu gestalteten Fassaden der Bürgerhäuser zieht im gemessenen Schritt eine Bergparade mit 201 Figuren vorbei. An den Fenstern rund um den Marktplatz bilden weitere 140 Figuren eine lebendig wirkende Zuschauerkulisse. Obwohl die Drechseltechnik eine gewisse Typisierung bedingt entsteht ein Bild echten Volkslebens. Da kann man Ehepaare mit Kindern, eins Dame mit Stuhlschlitten, den Gendarm, den Gastwirt sowie Waldarbeiter entdecken. Durch die kleinen Fenster blickt man in eine komplett eingerichtet Stube.
Der bewegliche  Bergaufzug mit über 200 laufenden und 140 stehenden Figuren Wer genau hinschaut entdeckt auch zwei kleine Hinweise auf die Schöpfer der Anlage. Ein Finnenschild verweist auf die »Dekorations- und Schildermalerei Erhard Seifert«, und ein originalgetreu nachgebildete Ausleger mit dem Tischler-Innungszeichen nennt den Namen Karl Renger. In der Tat wird an jeder Kleinigkeit der Gestaltung und der Mechanik sichtbar dass Erhard Seifert, ehemals gelernter Bäcker und Konditor. dann Dekorateur. und Karl Renger, Drechsler und Möbeltischler, all ihr handwerkliches Geschick und volkskünstlerisches Gestaltungsvermögen in diese Anlage eingebracht haben. Dennoch müssen zwei Leitlinien ihres Konzeptes besonders hervorgehoben werden. Einmal haben sie das seit jeher von den erzgebirgischen Schnitzern angestrebte Ziel, auf ihren mechanischen Bergen eine möglichst natürliche und lebensnahe Bewegung der Figuren zu erreichen, bei diese Bergparade nahezu perfekt gelöst.

Wenn die etwa 14 cm großen Figuren die Parade zu den Klängen des Schneeberger, Annaberger und Ehrenfriedersdorfer Bergmarsches mit flackernden Fackeln und Berglampen vorüberziehen stimmen Marschschritt und Musiktakt vollkommen überein. Um dies zu gewährleisten, wurden mit dem Musikkorps der Bergstadt Schneeberg spezielle Aufnahmen hergestellt, bei denen die Musiker im vorgegebenen Takt die Rodewischer Bergparade spielten. Zum anderen ist nicht nur die Szenerie, sondern vor allem die Bergparade exakt nach historischen Vorlagen gestaltet. Der gesamte Aufzug, der mit den Fackelträgern beginnt und mit den Schwefel¬hüttenarbeitern schließt, stellt in 25 Gruppen die Bergmusik sowie alle Berg- und Hüttengewerke dar, wie sie entsprechend dem Reglement als „Trachten der Berg- und Hüttenleute im Königreich Sachsen“ von dem Freiberger G. E. Ross 1831 gezeichnet worden sind. So ist im Museum Göltzsch ein Schauobjekt entstanden, welches die Tradition der erzgebirgischen Weihnachts- ¬und Heimatberge in zeitgemäßer Form weiterführt. Das bildet bis heute und auch in Zukunft nicht nur zur Weihnachtszeit einen besonderen Höhepunkt im Museum.

Rodewisch erreicht man mit dem Fahrzeug auf der A72 bis zur Ausfahrt Reichenbach auf der B94 nach Rodewisch.
PB

Bildtext:
Der bewegliche Bergaufzug mit über 200 laufenden und 140 stehenden Figuren ist ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Der Bergaufzug wurde nach dem Reglement über die Trachten der Berg- und Hüttenleute im Königreich Sachsen 1831 gestaltet.
Foto: PB

Inhalt mit freundlicher Unterstütztung von Peter Benz
Titel: Bergaufzug
Autor: Peter Benz
Copyright: Peter Benz, 08468 Reichenbach
gepostet von Peter Benz am 27.10.2012 15:36
E-Mail: klauspeterb (at) t-online.de


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