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Pfingsten in Ostpreußen
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Pfingsten in Ostpreußen -

Ein weißer Giebel mit einem Storchennest darauf zwischen mächtigen Ahorn- und Rüsterbäume winkt uns schon eine Weile herüber. Wenn dann der Kutschwagen von der Chaussee in den Gutsweg einbog, kam uns unser iiund Rolf -wir nannten ihn Rolfax, man konnte so herrlich mit ihm spielen und balgen- entgegengelaufen und es gab eine freu¬dige Begrüßung zwischen uns Menschen im Wagen und ihm und den Pferden vor dem Wagen und ihm.
Rechts standen um die alte Schmiede die Kastanien in voller Blüte, die mit den alten Apfelbäumen am Rande der Tannenschonung mit deren Blütenpracht wetteiferten, Schon fuhren wir am Gutshaus vor und oben im Storchennest klapperte das Storchenpaar. Zu beiden Seiten der Treppe hatte unser Vater junge Birkenbäume eingesetzt, die nun aber in der Mittagswärme schon langsam die Blätter hängen ließen.

Pfingsten war es im fernen Rotbach in Ostpreußen.

Wir waren schon sehr früh aufgestanden. Die neuen Kleider lagen schon vom Abend vorher parad. Heute mußte alles bei der heiteren Kutschfahrt zum Kirchgang in Lyck getragen werden.
Doch nun waren wir wieder daheim und wir Kinder sprangen frisch und frei durch Haus, Hof und Park. Doch erst mußten wir nach den jungen Küken, Lämmchen und Fohlen sehen, denn deren Betreuung und Fürsorge war uns besonders befohlen. Doch dann ging es in den herrlichen wilden Park wo jeder Baum in Blüte stand. Am Teich hüpften die Frösche vor Schreck ins Wasser in dem die Kaulquappen ihre Kinderspiele trieben. An den nur uns bekannten Stellen waren schon die ersten Walderdbeeren reif. Später lag man im hohen Gras und sah den dicken Wolken nach, die behäbig wie trächtige Ungeheuer über das alte Haus, den Linden und Tannenwipfeln dahin-zogen. Oft träumte ich, ich würde mich auf eine dieser Wolken setzen und mit ihr weit über die Lande fliegen. Trieb sie gen Osten, so kamen mit die Bilder der Heimat und weiter von Polen in den Sinn; ja bis nach Rußlands Weiten streiften meine Gedanken. Strebten sie nach Westen, so sah ich in Gedanken den Korridor, der uns vom Reich trennte, ich sah Berlin, das Ruhrgebiet und Köln mit seinem mächtigen Dom.
Eigenartig; Immer war es in meinem Wissen, dass ich nicht in Ostpreußen bleiben werde und wenn ich groß sein werde, die alles wirklich sehen werde. Als ich dann wirklich den Kölner Dom betrat, erinnerte er mich mit seiner gewaltigen Höhe er die Kinderträume in Ostpreußen.
Nach einer Erzählung von Frau Schulz aus Labiau aufgeschrieben von Peter Benz.

Inhalt mit freundlicher Unterstütztung von Peter Benz
Titel: Pfingsten in Ostpreußen
Autor: Peter Benz
Copyright: Peter Benz, 08468 Reichenbach
gepostet von Peter Benz am 11.02.2012 14:34
E-Mail: klauspeterb (at) t-online.de

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