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Engelamt - (Rorate-Messen)
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Rorate - Rorate caeli desuper - Tauet Himmel den Gerechten... Jes 45,2

Engelamt. Darunter versteht man

  1. die erste unter den drei Weihnachtsmessen, welche um Mitternacht gefeiert wird. Der Gebrauch, drei Messen an Weihnachten zu lesen, ging von Rom aus und verbreitete sich in Folge der Einführung der römischen Liturgie durch Carl d. G. in Gallien Etc. Übrigens ist im alten gallicanischen Missale, wenn es auch nur Eine Messe auf diesen Tag hat, wie auch im mozarabischen und ambrosianischen, schon eine Messe auf diese Mitternacht angesetzt (Gerbert, Vet. Lit. Alem. P. III. p. 838). Mit Recht freut sich die Christenheit über die neugegründete Gemeinschaft zwischen Himmel und Erde gerade in der Stunde, wo sie einst von den himmlischen Geistern ist angekündet worden. Eine ansprechende Zutat zu der Feier dieser Messe ist das Begleiten des englischen Lobgesangs (Gloria in excelsis) durch den Schall der Glocken. Über einige volkstümliche, einer kindlichen Vorzeit entstammte, dramatische Ausschmücken der Liturgie s. Daniel, Cod. Hymnol. Vol. II. p. 144. Das Wegschaffen derartiger, hie und da durch den Volksgeist aber der ganzen Feier (z. B. in der Diözese Rottenburg) konnte nur ein falscher Rigorismus eingeben.
  2. Versteht man darunter ein jeden Donnerstag gefeiertes, mit Aussetzung des Sanctissimum verbundenes feierliches Amt zur Ehre des hl. Altarssakramentes, welches („Brot der Engel“) schon die ersten christlichen Lehrer von unsichtbaren Engeln umgeben glaubten. Seit alten Zeiten hat die Kirche unter den missis votivis per septimanam die de sacramento auf den Donnerstag angesetzt und nach diesem Wink trugen auch die Gläubigen durch Stiftungen Etc. das Ihrige bei, um am besagten Tage das Centrum des Cultes, wie ihres Lebens zu ehren. Neben dem Gesagten ist die Feier, wo eine solche Stiftung ist, vielfach noch mit einer Prozession verbunden. Siehe hierzu den Ritus z. B. im Rituale Wratislavense 1847, p. 427. Die Wahl des Meßformulars richtet sich nach den Regeln der Votiv-Messen

Quelle
Kirchen-Lexikon oder Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften. Herausgegeben unter Mitwirkung der ausgezeichneten katholischen Gelehrten Teutschlands von Heinrich Joseph Wetzer (Doctor der Philosophie und Thelogie und ord. Professor der orientalischen Philologie an der Unuversität zu Freiburg im Breisgau) und Benedict Welte (Doctor der Theologie und ord. Professor an der katholisch-theologischen Facultät zu Tübingen); Mit Approbation des hochwürdigsten Erzbischofs von Freiburg, Herder`sche Verlagsbuchhandlung 1849


Der Name stammt von dem lateinischen Anfangswort des Eröffnungsverses "Tauet, ihr Himmel, von oben" und ein Kirchenlied beginnt mit den Worten "Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab". Dieser Eröffnungsvers wurde dem alttestamentlichen Buch Jesaja (Jes 45,8) entnommen.

Weil wäherend der Rorate Messe das Evangelium von der Verkündigung des Herrn durch den Engel Gabriel verlesen wird, bezeichnet/e man die Messe auch als Engelamt.

Seit Jahrhunderten gibt es in der katholischen Kirche die Tradition der Rorate-Messen im Advent


Marienmessen im Advent
Neben den Adventssonntagen werden einzelne Wochentage durch die sogenannten Rorate-Messen herausgehoben. Rorate ist das Anfangswort des Eingangsverses (Rorate caeli desuper - Tauet Himmel... Jes 45,8).

Sie stellen Maria in den Mittelpunkt, die den Sohn Gottes empfangen hat. Rorate-Messen werden an den Samstagen oder an anderen Tagen bis zum 16. Dezember gefeiert. An den letzten sieben Tagen vor Weihnachten, vom 17. bis 23., werden die O-Antiphonen gebetet oder gesungen.

Diese Messen geben dem Advent einen besonderen Charakter und wurden früher durch szenische Darstellungen wie die Begegnung Marias mit dem Erzengel Gabriel und anderen Begebenheiten der Kindheitsgeschichte aus dem Üblichen herausgehoben.

Mit freundlicher Unterstützung von Eckhard Bieger http://www.kath.de/Kirchenjahr/ - redaktion@kath.de


Die Rorate-Ämter
Das Alter des Brauchs ist nicht eindeutig zu bestimmen. Wahrscheinlich sind schon bald nach der Ausbildung der Adventsliturgie solche Rorate-Ämter gefeiert worden. Das Dogma von 451, das Maria als Gottesgebärerin bekannte, hat wohl zur Marianischen Ausgestaltung dieser Gottesdienste beigetragen. In Bayern sind Rorate-Ämter seit dem Ende des 15. Jahrhunderts nachzuweisen. Ihren Namen bekamen diese Ämter vom ersten Wort des Eingangsverses (Introitus): "Rorate coeli desuper" - "Tauet, Himmel, von oben", der dem 45. Kapitels des Jesajabuches entnommen ist (45.8). Später hat sich auch der Name "Engelamt" in bestimmten Landstrichen eingebürgert. Er dürfte auf das Evangelium der Rorate-Messen zurückgehen, welches die Verkündigung des Engels an Maria zum Inhalt hat. Rorate-Ämter waren beim Volk sehr beliebt und wurden meist vor ausgesetztem Allerheiligsten zelebriert. Sie waren so beliebt, dass die Ämter schon lange im voraus bestellt wurden. Oft wurden hochdotierte Stiftungen gemacht, um sich des besonderen Segens dieser Ämter zu vergewissern. Geistliche klagten, dass bei der geringen Anzahl der Adventstage nicht mehr Messen gefeiert werden konnten (Kraft päpstlichen Indults war nur die einmalige Zelebration am Tage erlaubt und zwar am frühen Morgen), und sie haben wohl nicht selten "angestückt", d.h. solche Messen noch in der Weihnachtszeit (nach-) gefeiert. Mit besonderer Feierlichkeit beging man die Rorate-Ämter vom 17 .- 24. 12. und die Messe am Quatember-Mittwoch der Adventszeit, die sogenannte "Goldene Messe". Diese war so bedeutend, dass gelegentlich die Rorate-Messe überhaupt den Namen der "gulden mehs" erhielt.

Vieles mag zur Beliebtheit solcher Gottesdienste beigetragen haben:

- Das Fest der Weihnacht war besonders beliebt. Gott kam dem Volk selten so nahe, wie in den Festtagen der Christgeburt. Sie diente die Feier der Rorate-Ämter zur besonderen Vorbereitung auf das Fest.

- Frommer glaube (der nie ganz frei von magischen Vorstellungen ist) schrieb diesen Ämtern eine besondere Segenskraft zu, sowohl für die Familie, für die Lebenden und die Toten, als auch für Hof, Stall und Vieh. Auch Fruchtbarkeit für das kommende Jahr versprach man sich von der würdig ausgestalteten Feier.

- Sicher haben auch die gemüthaften Elemente eine große Rolle gespielt: Der Gang zum Amt bei oft klirrender Kälte mit tiefem Schnee; das warme, lebendige Licht, das allein den Kirchenraum erhellte; die schlichten Weisen der adventlichen Lieder.

Schon bald wurden die Rorate-Ämter durch Spiele, szenische Darstellungen...bereichert, die im Mittelalter und vor allem in der Barockzeit besonders beliebt waren. Dem meist leseunkundigen Volk wurden die Heilswahrheiten spielend vor Augen geführt - gespielte Armenbibeln. Die bildhaften Szenen der Kindheitsgeschichte Jesu (Verkündigung, Herbergssuche...) haben zu solche szenischer Gestaltung eingeladen. Zu den ältesten Spielen der Adventszeit (11. Jhdt.) gehört das Schauspiel von den "klugen und törichten Jungfrauen". Das Spiels verband die adventliche Erwartung hier und heute (und die Bereitschaft für sein kommen) mit der Pausieerwartung.

Rorate-Ämter oder -Messen gehören heute in vielen Gemeinden zum beliebten Adventsbrauchtum, doch von ihrer früheren Ausgestaltung haben sie im Lauf der Jahrhundert einiges verloren.

Mit freundlicher Unterstützung von Marco Weis
eMail: Marco_Weis@T-Online.de
gepostet am: Mon, 11 Sep 2006 23:11:33 +0200


„rorate“ heißt „tauet“ und ist der Beginn von „Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken regnet Ihn herab“. Wurde ursprünglich als Frühmesse an allen Werktagen im Advent zu Ehren der Gottesmutter Maria gefeiert, zu der alle mit Kerzen in die dunkle Kirche kamen. Auch heute wird kein elektrisches Licht verwendet, es gibt nur Kerzenlicht und eben ein gutes Frühstück danach!


Mit freundlicher Unterstützung von
Thomas Puchleitner
gepostet von Thomas Puchleitner
Date: Thu, 9 Dec 2004 11:27:18 +0100


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